OBSCURITY - Várar
Mehr über Obscurity
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- TrollZorn / SMP / Soulfood
- Release:
- 06.03.2009
- Nach Asgard wir reiten
- Battle Metal
- Varusschlacht
- Wer Wind säht...
- Várar
- Im Herzen des Eises
- Nordmänner
- Worringen
- Schutt und Asche
- Blut und Feuer
Geradliniger und dynamischer Pagan Metal mit deutschen Texten zu germanischen Sagen und Legenden.
Wenn schon das Label auf den Namen Trollzorn hört, dann dürfte es kaum überraschen, wenn die darauf erscheinenden Bands sich dem heidnisch und folkloristisch geprägten Pagan Metal widmen. Genau das tun auch die deutschen Recken von OBSCURITY, wobei sich das folkloristische Element - zum Glück - auf einige Melodieläufe der Gitarren und den Themenbereich der germanischen Mythen und Legenden beschränkt.
Musikalisch kredenzen uns die vier Herren aus dem Herzen des niederbergischen Landes dynamisch treibenden Pagan Metal, der sich meist im angezogenen Midtempo bis gemäßigten Uptempo bewegt und dessen marschierende und walzende Rhythmik nicht selten an AMON AMARTH erinnert. 'Varusschlacht' ist dafür ein sehr schönes Beispiel. Dafür bewegen sich die Vocals von Gitarrist Agalaz eher im schwarzmetallisch keifenden Bereich mit gelegentlichen tiefen Growls und werden der Thematik entsprechend zu neun Zehnteln in deutscher Sprache dargeboten. Lediglich die kurze und von Manuel Bigus (PATH OF GOLCONDA) gesungene Hymne 'Battle Metal' enthält englische Lyrics. Einen weiteren Gastauftritt hat SUIDAKRAs Arkadius als Sänger auf 'Wer Wind sät', das durchaus als weiteres Highlight der Scheibe durchgeht.
Die ausgewogene Balance zwischen Härte und Melodie wird auf "Várar" sauber gehalten, was allerdings auch dazu führt, dass die Mucke recht glatt und ohne allzu markante Ecken und Kanten durch den Schädel flutscht wie ein frisch geschliffener Sax. Als bekennender Germano-Freak, hab ich trotz des arg dick aufgetragenen Pathos' durchaus meine Freude an den Texten, die sich vornehmlich mit dem heldenmutigen Vertreiben der Römer aus Germaniens Gauen, mit Armin dem Cherusker und der Schönheit und Magie des alten Nordlandes befasst. Doch auch das bereits christliche Mittelalter wird mit einem Lied über die Schlacht von 'Worringen' im Jahre 1288 thematisiert. Mit 'Im Herzen des Eises', 'Nordmänner' oder 'Nach Asgard wir reiten' sind wir lyrisch aber wieder sauber im altgermanischen Fahrwasser. Dass hierbei natürlich die gemeinen Pagan-Klischees und die Nordland-Romantik unhistorisch und verklärt aus dem Booklet triefen, ist nicht zu verleugnen. Da muss sich jeder selbst die Frage stellen, ob ihn sowas stört. Musikalisch und lyrisch wird das Genre samt seiner Klischees gut bedient, für höhere Weihen fehlt aber noch ein bisschen was.
Anspieltipps: Wer Wind sät, Varusschlacht, Im Herzen des Eises
Weitere Meinungen zum Album findet ihr in der Gruppentherapie.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle