OBSIDIAN - Emerging
Mehr über Obsidian
- Genre:
- Progressive Metal / Death Metal
- Label:
- Rusty Cage Records / H'Art
- Release:
- 10.08.2007
- Footprints
- Kobalt
- Dogmatic
- Vapours
- Mirrored
- Time
- Emerging
- Tsujigiri
Die niederländischen Prog-Deather von OBSIDIAN haben ihr ursprünglich selbst produziertes Debüt von Sänger Robbe K. neu einsingen lassen und veröffentlichen es nun offiziell über Rusty Cage Records nochmal. In einen schön technoid-kalt gefärbten Digipack gehüllt und in eine moderne Produktion gekleidet, sind die äußeren Attribute einer technisch-anspruchsvollen Death-Metal-Platte gleich passend gesetzt.
Musikalisch bestätigt sich dieser Eindruck sofort. Der Opener 'Footprints' kombiniert fiesen Gesang mit pumpenden Bassparts und hackender Rhythmik im besten NEVERMORE-Stil. Das Quintett hat sich dabei schon spürbar dem Death Metal verschrieben, dieser ist aber weder stumpf noch reinrassig, dafür aber auch nicht total verkopft. Es gelingt der Band sehr ansprechend, massive Knüppelparts mit sehr viel musikalischem Anspruch zu verbinden, ohne in Frickel-Death auszuarten. In einem sehr ausgewogenen instrumentalen Mix stehen die Instrumente gleichberechtigt und raumgreifend nebeneinander. Das vertrackte Schlagzeugspiel kriegt locker die Kurve und überfordert den Hörer nicht, während Gitarren und Bass sich perfekt ergänzen, ohne sich die Show zu stehlen. Das wird beim instrumentalen Titelstück besonders deutlich. Gesanglich deckt die Band dank geteilter Mikroarbeit von finsteren aber recht sauber artikulierten Growls bis zu entrückten cleanen Passagen wie beim schönen Stück 'Kobalt' eine ziemliche Bandbreite ab, welche den Hörgenuss und die Spannung gegenüber vergleichbaren Truppen deutlich hebt.
Ein gewisses Defizit ist noch im kompositorischen Bereich zu verorten, da trotz der tollen Riffs und der oft ziemlich effektiv gesetzten Breaks die melodischen Hooklines nicht immer so zwingend sind, wie bei 'Time'. Lange nicht alle Songs haben etwas, das hängen bleibt, wobei das bei progressivem Extrem-Metal ja nicht unbedingt selten ist. So bleibt ein handwerklich und technisch großartiges Debüt, dessen Schöpfer für die Zukunft aber noch ein kleines bisschen mehr Feeling für den Song an sich entwickeln dürfen.
Anspieltipps: Time, Footprints, Kobalt
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle