OCEAN OF ANOTHER - Loneliness Of My Kin (EP)
Mehr über Ocean Of Another
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Beton Music
- Release:
- 13.06.2025
- No Time Left To Borrow
- Loneliness Of My Kin
- CTRL+S
- Make Me Disappear
- Overload
- This High Makes Me Feel Alive
Solider Genre-Stoff, dem noch der große Hit fehlt.
Der Modern-Metal-Sektor brodelt, und zwar quer über den gesamten europäischen Kontinent hinweg. So bekommen wir heuer mit OCEAN OF ANOTHER einen weiteren Newcomer serviert, der mit Kroatien nicht unbedingt ein Land seine Heimat nennt, das man primär mit metallischen Tönen verbindet. Grün hinter den Ohren sind die fünf Mitglieder aber beileibe nicht, setzt sich die Band doch aus gestandenen Musikern zusammen, die in diversen Formationen (beispielsweise MANNTRA) bereits seit Jahren Musik machen und sich nun mit der EP "Loneliness Of My Kin" gemeinsam an modernen Tönen versuchen.
Selbst wirft der Fünfer als Referenzen dabei ein ganze Menge von großen Namen in die Waagschale, wobei bei mir primär die Nennungen von BRING ME THE HORIZON, BAD OMENS und LINKIN PARK Interesse wecken konnten. Die letztgenannten Amerikaner, die ja gerade ebenfalls mit ihrem Comeback Wellen schlagen, sind dabei aber wohl nur entfernt herauszuhören, denn der Opener 'No Time Left To Borrow' ist mit einem wuchtig-groovenden Riff, brutalen Growls und einem recht präsenten Synthesizer-Einsatz klar im Schnittfeld zwischen Metalcore und Djent unterwegs, wobei im Mittelteil auch ein kleiner Industrial-Umweg eingebaut wurde, der dem durchaus gefälligen Track eine frische Note verpasst. Erweitert wird der Bandsound vom folgenden Titeltrack um eine durchaus poppige Note, denn während die Gitarren weiterhin mit Wucht ihre Stakkato-Riffs servieren, wird am Mikrofon primär auf Klargesang gesetzt, der über dem knüppelharten Fundament schwebt, für mich aber leider die letzte Konsequenz bei den Hooklines vermissen lässt.
Gut, dass 'CTRL+S' seine Sache da schon deutlich besser macht und vor allem mit einer einprägsamen Keyboard-Melodie aufwartet und eigentlich nur von einem etwas zu langen Electro-Mittelteil vom Hit-Status getrennt wird. Mit 'Make Me Disappear' und 'Overload' wird es danach sogar gänzlich melancholisch und die Kroaten verlaufen sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in poppiger Belanglosigkeit. Dass der Fünfer den Grenzgang zwischen Pop und Metalcore eigentlich besser beherrscht, zeigt dann auch das abschließende 'This High Makes Me Feel Alive', das noch einmal ein paar starke Melodien im Gepäck hat, auch wenn der Gesangslinie im Refrain erneut der letzte Kick fehlt, um den Track zu einem glasklaren Hit zu machen.
Und so muss diese Kurzrille von OCEAN OF ANOTHER am Ende auch zweigeteilt bewertet werden. Handwerklich sind die Jungs dabei über jeden Zweifel erhaben und servieren gut gemachten Metalcore mit viel Pop-Appeal. Beim Songwriting fehlt mir persönlich aber noch ein gutes Stück zur Genre-Konkurrenz, weshalb am Ende auch wenig erinnerungswürdige Melodien im Ohr bleiben. Entsprechend gibt es dann in der Endabrechnung auch "nur" 7 Zähler für einen soliden Beitrag zum modernen Metalcore-Sektor
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs