OCEAN, THE - Fluxion (Re-Release)
Mehr über Ocean, The
- Genre:
- Experimental
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 12.05.2009
- Nazca
- The Human Stain
- Comfort Zones
- Fluxion
- Equinox
- Loopholes
- Dead On The Whole
- Isla Del Sol
- The Greatest Bane
THE OCEAN erzeugen eine mächtige, raumfüllende Klangcollage, die sich von Post-Metal, Sludge- und Hardcore-Elementen nährt, aber ebenso in experimentelle Gefilde taucht und zur gleichen Zeit einen Film von David Lynch untermalen könnte.
THE OCEAN zählen für mich ganz klar zu den faszinierendsten Bands, die sich alternativer Musik verschrieben haben. Das multikulturelle Musikerkollektiv steht für einen schwer greifbaren Sound, der sich von Post-Metal, Sludge- und Hardcore-Elementen nährt, aber ebenso in experimentelle Gefilde taucht und zur gleichen Zeit einen Film von David Lynch untermalen könnte. CULT OF LUNA, ISIS, OPETH oder MASTODON sind hier ebenso Paten wie beispielsweise klassische Künstler. Passt nicht zusammen? Und wie es passt - THE OCEAN meistern die schwierige Aufgabe, diese vielfältigen Einflüsse in einem großen Ganzen zu vereinen, das den Hörer auf eine spannende, eindringliche Reise voller unerwarteter Wendungen entführt.
Allem voran aber sind THE OCEAN Perfektionisten. Perfektionisten, die nie richtig glücklich mit dem Ergebnis ihrer 2004er Langrille "Fluxion" waren. Nochmals komplett gemixt und gemastert sowie mit frischen Vocals des aktuellen Sangesmannes Mike Pilat erstrahlt das eigentlich seit zwei Jahren ausverkaufte Album jetzt im neuen Gewand. Bereits im Opener 'Nazca' eröffnet sich dem Hörer eine mächtige, raumfüllende Klangcollage, die den epischen Charakter des Silberlings betont. Leise, atmosphärische Momente paaren sich mit lauten, aggressiven, aufgewühlten und emotionalen Tönen, wobei Fronter Mike das dichte, auch von Violine, Cello und Klarinette durchzogene Klangbild vor allem in härteren Passagen komplettiert.
THE OCEAN entführen den Hörer in eine Welt voller musikalischer Gegensätze und agieren mit großer Liebe zum Detail. Überragend präsentiert sich die Band vor allem in die längeren, komplexeren Stücken wie 'The Human Stain' oder dem grandiosen Abschluss 'The Greatest Bane', die ihnen wesentlich besser zu Gesicht stehen als das Hardcore-lastige Tracks wie 'Dead on the Whole' beispielsweise.
Wie es bereits der Promotion-Beipackzettel andeutet, verstehen Gründer Robin Staps und seine Mitstreiter ein Album nicht allein als eine lose, auf CD gepresste Songansammlung, sondern als ein Gesamtkunstwerk, das sich auf das Artwork ebenso wie auf die Musik erstreckt. Coverkünstler Martin Kvamme (MIKE PATTON, TURBONEGRO, GLUECIFER) schafft mit einer Reihe von Meeresaufnahmen dabei nicht nur einen Bezug zur Tiefe von Musik und Texten sowie zur Band selbst, sondern lehnt das Album grafisch auch an das deutlich härtere "Aeolian" an, das 2004 zeitgleich mit "Fluxion" erscheinen sollte. Die auf speziellem Papier gedruckten und malerisch dargestellten Lyrics runden dieses kleine Meisterwerk ab, das deutlich kräftiger als die Erstveröffentlichung klingt und eine gute Gelegenheit bietet, THE OCEAN kennen zu lernen, aber ebenso älteres Material des Musikerkollektives hervorzukramen.
Anspieltipps: The Greatest Bane, The Human Stain
- Redakteur:
- Alice Srugies