OCEANIC - Elixir
Mehr über Oceanic
- Genre:
- Heavy Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 01.12.2018
- Burden
- On Fire
- Serenity
- Resonance
- Start Again
- Elixir
- Decline
Stoner Rock und Grunge? Ja, das funktioniert.
Viele Jahre war es ruhig um OCEANIC, doch jetzt melden sich die Nürnberger Stoner Rocker zurück und haben das zweite Studioalbum "Elixir" im Gepäck. Aufgrund eines Besetzungswechsels haben sich die Arbeiten an der Scheibe sehr verzögert, doch mittlerweile ist OCEANIC wieder in Originalbesetzung unterwegs und auch Livekonzerte werden wieder gespielt. Verzögert ist sogar etwas untertrieben, denn zwischen den beiden Alben liegen immerhin ganze zehn Jahre. Eine lange Zeit, in der sehr viel passieren kann und man sich logischerweise musikalisch weiterentwickelt. Wollen wir doch mal sehen, was das langersehnte zweite Langeisen der Franken so kann.
Die musikalische Ausrichtung von OCEANIC ist mir in der Form bisher auch noch nie untergekommen. Stoner Rock als Hauptzutat wird durch diverse andere Einflüsse aus dem Heavy- und Rockbereich ergänzt. Bis hierhin ist das Ganze noch nicht wirklich außergewöhnlich, aber die Franken nehmen noch Grunge hinzu und erschaffen sich damit ihre eigene musikalische Schublade. Und das funktioniert sogar erstaunlich gut, vorher hätte ich es echt nicht für möglich gehalten, dass diese Stile so gut zusammen harmonieren. Und da die enthaltenen Zutaten in den einzelnen Songs mal mehr und mal weniger stark präsent sind, halten die Tracks auch Überraschungen für den Hörer bereit und lassen zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. Hinzu kommt die wuchtige Produktion, von der nicht nur die schweren Riffs profitieren.
Stark finde ich auch die Vocals. Sänger Christian leistet vorzügliche Arbeit und zeigt, dass er gefühlvolle Momente ebenso ausdrucksstark rüberbringen kann wie den rauhen Gesang in den härteren Passagen der Songs. Nicht selten schafft er es, den Tracks seinen Stempel aufzudrücken. Doch auch die restlichen Musiker zeigen, was sie können. So hält "Elixir" immer wieder spannende Einlagen vor allem von der Gitarrenfraktion bereit. Der zehnminütige Titeltrack sticht hier mit mehreren Instrumentalteilen natürlich besonders hervor, aber auch die anderen Songs wissen durchaus zu gefallen. Neben dem Titeltrack sind es vor allem 'On Fire' und 'Start Again', die es mir angetan haben. Letztgenannter beginnt etwas verhalten, entwickelt sich dann aber zu einem geilen Stampfer mit Ohrwurmpotential. 'On Fire' setzt sich dank des eingängigen Refrains schnell gnadenlos in den Hirnwindungen fest und dürfte viele Freunde finden. Für mich wäre das die klassische Singleauskopplung.
OCEANIC meldet sich mit "Elixir" eindrucksvoll zurück und haut nach zehn Jahren ein starkes zweites Album raus, das mit richtig guten Songs und einer druckvollen Produktion daherkommt. Die Kombination aus Stoner Rock und Grunge funktioniert nicht nur hervorragend, sondern kann auch mit mehreren Hits aufwarten. Es gefällt mir ausgesprochen gut, wie OCEANIC die verschiedenen Einflüsse verarbeitet hat. Die Grunge-Anleihen schimmern zwar immer mal wieder durch, trotzdem gibt es keinen Song auf "Elixir", bei dem sie zu ausgeprägt sind. Ganz anders die fetten schweren Riffs, die findet man glücklicherweise in jedem Song vor. Ebenso wie den starken Gesang. Für mich ist die Scheibe eine recht runde Angelegenheit geworden, die mir sogar besser gefällt als das Debüt, auch wenn dieses sogar noch etwas mehr Härte aufweisen konnte. Von den Livequalitäten der Jungs konnte ich mich bereits überzeugen, da kommen die Riffs sogar noch etwas besser zur Geltung. Bleibt nur zu hoffen, dass wir auf den Nachfolger von "Elixir" nicht wieder zehn Jahre warten müssen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner