OCEANS OF SLUMBER - Starlight And Ash
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2022
Mehr über Oceans Of Slumber
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 22.07.2022
- The Waters Rising
- Hearts Of Stone
- The Lighthouse
- Red Forest Roads
- The Hanging Tree
- Salvation
- Star Altar
- The Spring Of '21
- Just A Day
- House Of The Rising Sun
- The Shipbuilder's Son
Südstaaten Finsternis<br />
Seit ihrem Debüt "Aetherial" aus dem Jahre 2013 sind die Dame und Herren von OCEANS OF SLUMBER eine höchst faszinierende Band, deren Entwicklung in der letzten Dekade nie komplett vorhersehbar, aber stets positiv war. "Starlight And Ash" stellt somit lediglich die nächste Evolutionsstufe dar und ich hoffe, dass die Band den diesmal eingeschlagenen Weg weiter fortsetzt. Denn aus der progressiv-doomigen Kapelle mit weiblichem Klargesang und harschen männlichen Vocals ist inzwischen eine einzigartige Rockband geworden, die sich zwar das progressive Element beibehalten hat, bei der aber ansonsten lediglich die beeindruckende Stimme von Cammie Gilbert als Erkennungsmerkmal bestehen blieb.
Und diese Stimme kommt nun noch mehr zur Geltung als früher. Denn auf harschen Gesang wurde gänzlich verzichtet und der Sound mehr in Richtung südstaatlicher Melancholie verschoben. In dieser Richtung erinnert mich "Starlight And Ash" immer wieder etwas an ROYAL THUNDER, insbesondere deren bislang letztes Album "Crooked Doors" leider auch schon wieder sieben Jahre her ist.
Es gibt also bluesigen Rock mit jeder Menge Melancholie und Düsternis zu hören, die Gitarren sind weniger verzerrt als früher und als Metal lässt sich das hier nur noch in wenigen Momenten beschreiben, wenn das Schlagzeug einmal ordentlich das Tempo anzieht. Ansonsten dominieren herrlich zerrissene Gesangslinien und Riffs ab dem Opener 'The Waters Rising' bis zum abschließenden 'The Shipbuilder's Son' die Szenerie. Folgerichtig ist dann auch das Cover von 'House Of The Rising Sun', bei dem Cammie nochmal alles aus ihren Stimmbändern rausholt und das sicher zu den besten Coversongs der letzten Jahre gehört.
Das alles wurde in einen angenehm warmen Sound gegossen, der der aktuellen stilistischen Ausrichtung Rechnung trägt und vor allem Gitarren und Gesang in den Vordergrund rückt. "Starlight And Ash" ist ein absolutes Muss für alle, denen Emotion und Melancholie wichtiger ist als metallische Reinheit, die hin und wieder auch mal zu TOWNES VAN ZANDT oder der einen oder anderen Bluesplatte greifen. Für mich ist das Album jedenfalls ein klares Jahreshighlight und ich freue mich schon darauf, die Band wieder live zu sehen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst