ODDLAND - Origin
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2016
Mehr über Oddland
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sensory Records (Alive)
- Release:
- 08.09.2016
- Esotericism
- Thanatos
- Penumbra
- Untrue
- Hidden
- Skylines
- Unknown
- Faraway
- Will
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Über vier Jahre ist es her, dass die Finnen von ODDLAND mit "The Treachery OF Senses" ein bärenstarkes Debüt vorlegten. Modern progressiv, irgendwo zwischen frühen PAIN OF SALVATION, SOEN und Djent, veredelt von den grandiosen Gesangslinien des Sakari Ojanen. Bis heute hat sich dieses Werk immer wieder in den CD-Schacht geschmuggelt. Die lange Pause ließ mich dann schon daran zweifeln, dass die Truppe überhaupt noch existiert, da ist völlig unvermittelt das Zweitwerk "Origin" im digitalen Postkasten gelandet.
Bereits das düstere Artwork gibt hier ein wenig die Richtung vor. "Origin" ist sicher noch schwerer verdaulich als das sicher schon nicht simple Debüt. Die Gitarrenarbeit ist insgesamt djentiger, rhythmischer, progressiver ausgefallen, die akustischen Breaks etwas weniger auffällig im Sound eingewoben, die Gesangslinien mit noch weniger offensichtlichen Haken versehen. Oder anders gesagt: "Origin" ist erst Arbeit dann Vergnügen. Ein bisschen Zeit und Aufmerksamkeit muss man hier schon investieren.
Wenn man diese aber aufbringt, entwickelt sich "Origin" zu einem echten Gourmetschmaus. Die Melodien brennen sich langsam aber sicher ins Hirn, erste Verse und Refrains bleiben im Ohr hängen und die Knoten im Trommelfell lösen sich. Man nehme nur den Anfang von 'Untrue', der durchaus an WATCHTOWER erinnert, aber nach einer Minute von wunderbar zarten Vocals abgelöst wird, nur damit im Hintergrund die Saitenfraktion um Sänger Sakari Ojanen und Jussi Paikonen weiter wirbeln kann.
Was mir auch nach einem Dutzend Durchläufen schwerfällt, ist echte Favoriten zu benennen. Wo es auf dem Debüt mit 'Aisles Of Array' eine kleine Art "Hit" gab, schält sich diese auf "Origin" nicht wirklich heraus. Auf der anderen Seite spricht das auch für das konstant hohe Niveau dieses Werkes. Hier nutzt sich nix ab. Im Gegenteil "Origin" wächst immer weiter und kratzt bereits sehr nachdrücklich an der 9-Punkte-Marke. Ihr werdet am Ende des Jahres sehen, wie weit nach oben es das Album in meinen Jahrescharts geschafft hat. Wer modernen Progressive Metal mag, sollte hier zwingend hineinhören.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk