OF MICE & MEN - EARTHANDSKY
Mehr über Of Mice & Men
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rise Records
- Release:
- 27.09.2019
- Gravedancer
- As We Suffocate
- Taste Of Regret
- Mushroom Cloud
- Pieces
- Deceiver/Deceived
- Earth & Sky
- The Mountain
- Meltdown
- Linger
- How To Survive
Gewohnte starke Metalcore-Ladung aus Kalifornien.
Gibt es eine Fortsetzung des Wegs, den der starke Vorgänger "Defy" eingeschlagen hat, oder folgt nach dem Ausstieg von Fronter Austin Carlile nun doch der Kollaps? Das ist die Frage, die der neue OF MICE & MEN-Langdreher "EARTHANDSKY" beantworten muss. Zuletzt schien sich der Abschied des ehemaligen Sängers und der Wechsel hin zu Basser Aaron Pauley als Sänger jedenfalls nicht negativ bemerkbar zu machen, war doch das bereits erwähnte "Defy" ein trotziger Langspieler, der nach dem doch sehr durchwachsenen Elektro-Experiment "Cold World" wieder eine Rückbesinnung auf alten Tugenden demonstrierte. Aber wo geht die Reise für die Truppe aus Kalifornien dieses Jahr hin?
Ganz so kantig und räudig wie sein Vorgänger kommt das mittlerweile sechste Album jedenfalls nicht daher, das wird schon nach den ersten Minuten schnell klar. Stattdessen hat das Quartett die Energie von "Defy" mit herüber gerettet und in Sachen Catchyness noch einmal eine ordentliche Schippe draufgelegt, was dem Songmaterial noch einmal eine gehörige Portion Eingängigkeit verleiht. So sind der Opener 'Gravedancer' und das folgende 'As We Suffocate' zwar noch waschechte Metalcore-Abrissbirnen und werden bei den kommenden Konzerten sicher für ausladende Moshpits sorgen, spätestens mit 'Taste Of Regret', das mit einem absolut großartigen Refrain gesegnet ist, wird es dann aber deutlich melodiöser und die Amerikaner laufen zu Höchstform auf.
Entsprechend bleibt 'Taste Of Regret' nicht das einzige Highlight, sondern ab Mitte des Silberlings reihen die Jungs mit Tracks wie 'Pieces', 'Deceiver/Deceived' oder dem monumentalen 'The Mountain' ein Glanzlicht ans andere. Doch trotz des durchweg hohen Niveaus auf "EARTHANDSKY" sticht 'Meltdown' nochmal als echter Übersong heraus. So gut wie hier haben es die Kalifornier bisher noch nicht geschafft, harte Metalcore-Riffs, einen unwiederstehlichen Groove und eine satte Portion Pop-Appeal mit einander zu vereinen. Selbst die Elektro-Experimenten von "Cold World" finden hier einen Platz und verpassen dem Song dank ihres unaufdringlichen Einsatzes ein ganz eigenes Flair. Abgerundet wird der Silberling schließlich von einer gewohnt druckvollen Produktion, für die Josh Wilbur verantwortlich zeichnet, der sonst beispielsweise auch für die Nu-Metal-Pioniere KORN hinter den Reglern sitzt.
Eine Antwort auf meine eingangs gestellte Frage ist damit schnell gefunden, denn so hart es auch klingt, am Ende wirkte der Ausstieg von Austin Carlile wie eine Frischzellenkur auf OF MICE & MEN. Immerhin hat der Vierer mit den beiden letzten Alben zwei Höhepunkte abgeliefert, die selbst mir als Metalcore-Skeptiker jede Menge Spaß bereiten. Fans der Band können hier also bedenkenlos zuschlagen und auch alle Fans von modernem Metal sollten hier zeitnah mal ein Ohr riskieren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs