OFFERING, THE - Home
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2019
Mehr über Offering, The
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 02.08.2019
- Waste Away
- Lovesick
- Ultraviolence
- A Dance With Diana
- Failure (S.O.S.)
- Hysteria
- Glory
- Home
Frischer Sound für moderne Ohren.
THE OFFERING (ja, auch ich habe erst THE OFFSPRING gelesen) ist ein Quartett aus Boston, das nach einer EP (2017) nun das Debüt-Album "Home" veröffentlicht. Ihre Einflüsse reichen nach eigenen Angaben von SLIPKNOT über SYSTEM OF A DOWN bis zu JUDAS PRIEST und LED ZEPPELIN. Was sich vielleicht wie eine relativ chaotische Mixtur liest, wird als "Modern Heavy Metal" schubladisiert - und liegt damit ziemlich richtig.
Bratende, tiefergestimmte Gitarren und dicke Grooves zeichnen das Klangbild ebenso aus wie quirliges Drumming, feine Leads und virtuose Soli. Alles wird sehr gut präsentiert und klingt auch sehr gut produziert, doch was THE OFFERING letztlich von der Masse abhebt, sind definitiv die vielen Gesichter des Sängers Alexander Richichi, der sich abseits von bekannten Harmonien bewegt und mich immer wieder an das extravagante Vocal-Dou Tankian/Malakian (SYSTEM OF A DOWN) erinnert. Was "Home" auf jeden Fall auszeichnet, ist ein frischer, lebendiger Sound, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist, doch wer sich darauf einlässt, wird mit Songs wie 'Ultraviolence', 'Failure (S.O.S.)' und 'Hysteria' bereichert, die definitiv Hitpotential haben und sich in den Gehörgängen festsetzen können.
Dem Riffing kann man entnehmen, dass SLIPKNOT keine unbekannte Band sein dürfte, so klingt 'Dancing With Diana' in den Strophen, fast schon zu offensichtlich, wie 'Psychosocial'. THE OFFERING kann aber auch thrashig ('Waste Away', 'Lovesick') oder proggig, wie unter anderem das 14-minütige Titelstück beweist oder die vielen instrumentalen Parts in den Songs.
Das ist alles schön und gut, doch so endgültig feiere ich "Home" nicht ab, da der Ideen-Overkill zu wenig gebändigt wird, sprich die Songs kommen nicht auf den Punkt - das überlange Titelstück funktioniert deshalb leider auch gar nicht. Ein ähnliches Schicksal widerfährt den bereits hervorgehobenen Nummern 'Failure (S.O.S.)' und 'Hysteria', die zwar tolle Ohrwürmer sind, aber mit je fast sechs Minuten mindestens drei Minuten zu lang sind.
Dabei hätten die Amis definitiv das Zeug dazu, Hits wie eben SYSTEM OF A DOWN oder SLIPKNOT zu schreiben. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Bis dahin gilt: Metaller mit modernen Ohren sollten mal mindestens eins davon riskieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke