OLD DEAD TREE, THE - The Perpetual Motion
Mehr über Old Dead Tree, The
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Season Of Mist / Soulfood
- Release:
- 29.08.2005
- Out Of Breath
- Unrelenting
- I Can't Get Rid Of It
- What Else Could We've Said?
- So Be It!
- Everyday Life
- 1,2,3,4,5,6,7,8 ...
- By The Way
- My Friends
- Even If
- The Knock Out Song
- This Is No Farewell
Die vier Franzosen machten 2002 mit dem sehr persönlichen Album "The Nameless Disease" erstmals auf sich aufmerksam und konnten gleich einen gelungenen Einstand in der Gothic-Metal-Szene feiern.
Nun also ein neues Album, und die Band hat sich musikalisch deutlich weiterentwickelt. Denn inzwischen hat man verschiedene Einflüsse aus den Bereichen Progressive und Pop mit eingebaut, die die Musik des alten, toten Baumes merklich vielschichtiger erscheinen lassen und sich belebend auf die Atmosphäre auswirken.
Vor allem OPETH scheinen ein großes Vorbild, denn ein ums andere Mal erinnern die komplexen Songstrukturen an die schwedischen Sonnenlichtverweigerer. Allerdings schaffen es THE OLD DEAD TREE, nicht zu kühl oder gar mathematisch-berechnend zu wirken. Und das verdanken sie vor allem ihrem Sänger Manuel Munoz, der in den vielen klar gesungenen Passagen zeigt, dass er zu den besten Vertretern des Genres gehört.
Für die klare, aber nicht zu glatte Produktion sorgte Andy Classen (DISBELIEF, KRISIUN), der damit mal wieder erstklassige Arbeit geleistet hat. Denn man bekommt so alle Facetten des intelligenten Sounds der Franzosen mit. Das ist auch nötig, denn "The Perpetual Motion" ist kein Partyalbum und auch sonst nicht als besonders eingängig zu bezeichnen. Soll es aber auch gar nicht sein. Die Band spielt melancholischen Metal, der auf seine Art extrem ist. Extrem engagiert und extrem unangepasst. Eben nichts für die typischen Plastik-Gothic-Konsumenten, sondern Musik, mit der man sich beschäftigen muss, um sie zu vollständig zu erfassen.
Dann aber erblickt man wunderbare Kleinode wie den zwischen todtraurigen und aggressiven Stellen pendelnde Opener 'Out Of Breath', der seine Stimmungsschwankungen auch durch häufige Rhythmuswechsel ausdrückt. Doomig wird’s bei 'What Else Could We've Said?', das schwermütig stampfend in eine Art schwerelose Stimmung verfällt und zum Träumen einlädt. Darauf folgt mit dem als Singleauskopplung anvisierten 'So Be It!' ein kompakter Wutbrocken, der durch klare Gesangspassagen aufgelockert wird. Zum Ende hin verliert das Album dann aber etwas, da der Band scheinbar die Ideen ausgehen und die düstere Stimmung nicht aufrecht gehalten wird. Das ist zwar schade, macht aus dem Zweitwerk aber noch lange kein schlechtes Album.
Ganz im Gegenteil, die Franzosen etablieren sich als intelligente Alternative zu den Großmeistern wie KATATONIA, ANATHEMA oder MY DYING BRIDE. Vielleicht stehen sie schon mit ihrem nächsten Album in deren Liga, momentan fehlt noch ein kleines Stück. Zunächst steht aber die Europatour im Herbst zusammen mit EPICA auf dem Programm.
Anspieltipps: Out Of Breath, What Else Could We've Said?, So Be It!
- Redakteur:
- Kilian Fried