OMNIA - Wolf love
Mehr über Omnia
- Genre:
- Folk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Screaming Banshee Records (Alive)
- Release:
- 10.09.2010
- Wake Up
- Dance Until We Die
- Jabberwocky
- Saltatio Vita
- Teachers
- Love In The Forest
- Toys In The Attic
- Shamaniac
- Solfeggio (guess Who's Bach?)
- Wheel Of Time
- Sister Sunshine
- Taranis Jupiter
- Moon
- Wolf Song
- Cornwall
- Sing For Love
- Live Concert At Castlefest 2009 (DVD)
- Omnia Music Videos (DVD)
- Wolf Song Studio-clip(DVD)
Weltliche Melodien im Rahmen außergewöhnlicher Kunst.
Poesie, Theater, Dramatik, Kunstwerk...viele Schlagwörter scheinen auf das neue OMNIA-Werk "Wolf Love" gemünzt zu sein, doch manchmal ist es eben auch so, dass zu viele Köche den weltmusikalischen Brei verderben. OMNIA bewegen sich anno 2010 erneut zwischen Ethno-Klängen, Folk-Melodien, melancholischen Ohrenschmeichlern und gezieltem Anspruch, bringen jedoch diesmal keine klare Linie in ihr Songwrting. "Wolf Love", soviel vorab, ist reich an interessanten Momenten und ein Pool an vielschichtigen inhaltlichen Ansätzen, aber insgesamt zu weitläufig, als dass man sich hier an bestimmten Eckpunkten festhalten könnte.
Nach dem beschwörerischen Intro beginnen OMNIA zudem verstörend: Der Sprechgesang und das letzten Endes völlig unpassende 'Dance Until We Die' führt den Hörer bereits auf eine Fährte, die er gar nicht erst akzeptieren mag. Wo ist sie hin, die hypnotische Atmosphäre vorangegangener Releases, dieses betörende Etwas, das Alben wie "Pagan Folk" und "Alive!" zusammengehalten hat? Gott sei Dank schafft die Band relativ schnell Abhilfe mit dem mittelalterlichenen 'Saltatio Vita' sowie dem erneut recht sakral aufgebauten 'Teachers', die das Album wieder auf den Pfad der Tugenden bringt. Aber es bleiben zu viele Kontraste, die gegeneinander wirken und die Suche nach Homogenität immerzu zu einem schwierigen Unterfangen machen. Chorale wie 'Shamaniac' wollen beispielsweise kaum mit solch schönen Volksweisen wie 'Love In The Forest' und 'Toys In The Attic' harmonieren, und während es gerade diese elegischen, melancholischen Darbietungen sind, die auf "Wolf Love" den Unterschied machen, wähnt man sich zwischendurch immer wieder in einer kompositorischen Sackgasse. Schade ist dies vor allem um die ansprrechenden Ideen, die OMNIA über die Gesamtdistanz vorbringen. Es wird in mancherlei Genre gewildert, und das auch gekonnt und überzeugend. Aber immer wieder beschleicht einen das Gefühl, als wolle die Band Dinge zusammenbringen, die nicht wirklich zusammenpassen - und das macht den Hörgenuss letztendlich zu einer schwierigen Geschichte!
OMNIA-Fans werden dennoch auf ihre Kosten kommen, da in der guten Stunde, die man von "Wolf Love" hat, einiges passiert und man viele neue Referenzen entdecken wird. Aber alles in allem hat man die Band auch schon aufregender und besser erlebt.
Einen Pluspunkt gibt es aber dennoch für den schmucken Bonus, den OMNIA in ihr Päckchen gelegt haben. Die beigefügte Bonus-DVD enthält nämlich den kompletten Gig vom letztjährigen Castlefest, diverse Videoclips und reichlich Backstage-Material. Und genau dies rechtfertigt dann doch noch den Blindkauf für all diejenigen, die mit mittelalterlicher Folkmusik ebensoviel anfangen können wie mit weltlichen Ethno-Sounds.
Anspieltipps: Love In The Forest, Sister Sunshine, Cornwall
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes