ONI - Ironshore
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2017
Mehr über Oni
- Genre:
- Technical Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- MetalBlade
- Release:
- 13.01.2017
- Barn Burner
- Eternal Recurrence
- The Only Cure
- The Science
- Spawn And Feed
- Chasing Ecstasy
- Kanvas
- Thrive
- Coast To Coast
Frickelfest deluxe.
Beim Blick auf das Cover von "Ironshore", musste ich spontan an MESHUGGAHs "Obzen" denken. Zufall? Wohl kaum, denn der Einfluss MESHUGGAHs ist zumindest rhythmisch nicht von der Hand zu weisen, auch wenn ONIs Sound eher in Richtung Technical- als Math-Metal geht. Bands wie BETWEEN THE BURIED AND ME, SIKTH oder die kongenialen THE HUMAN ABSTRACT sind noch eindeutigere Klang-Paten. Was mich besonders freut, ist, dass mit Martin Andres der POMEGRANATE TIGER- Mastermind und MultIinstrumentalist an Bord ist, welcher das Album bestimmt auch im Alleingang hätte einspielen können.
Los geht es mit 'Barnburner', dem eingängigsten Song des Albums mit viel Drive und hoher Frickelkunst – wobei eingängig relativ ist, denn was ONI hier in gerade mal vier Minuten verbrät, ist nicht ganz normal. Aber damit nicht alles, denn ONI ist die mir erste bekannte Metalband, die das Xylosynth in ihre Musik einbringt - quasi ein Xylophon-Synthesizer, der wie ein normales Malett-Instrument bedient wird, für das ungeschulte Ohr aber wie ein normaler Synthesizer klingt. Sieht aber showtechnisch natürlich um einiges cooler aus und sorgt in den neun Tracks für interessante Klangbilder. Mittelpunkt des Geschehens, ist das elf-minütige 'The Science', das dem Titel gemäß eine Wissenschaft für sich ist - krass, krass, krass.
Die Songs auf dem Debüt sind allesamt extrem dicht, quirlig und sperrig. ONI arbeitet nach der Devise "mehr ist mehr", die Songs strotzen nur so vor Abenteuerlust und dem ungezügeltem Willen, es allen Musikern da draußen zu beweisen. Die Nebenwirkung dieser Herangehensweise ist, dass die Songs sehr überladen sind. Die Tonnen von Noten und Breaks wollen schließlich alle verdaut werden. Das verbindende Organ, der Gesang Jake Onis, schafft dies ansatzweise, wobei mich weder die klaren- noch die gutturalen Vocals vollends aus den Latschen hauen.
"Ironshore" macht es dem Hörer nicht leicht, die eine oder andere Hook hätte der Musik bestimmt nicht geschadet, auf emotionalem Level greift sie nämlich wenig, beweist aber grenzenlose Spielfreude. Freunde oben genannter Referenzen sollten sich "Ironshore" unbedingt geben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke