ONSLAUGHT - Generation Antichrist
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2020
Mehr über Onslaught
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- AFM
- Release:
- 07.08.2020
- Rise To Power
- Strike Fast Strike Hard
- Bow Down To The Clowns
- Generation Antichrist
- All Seeing Eye
- Addicted To The Smell Of Death
- Empires Fall
- Religousuicide
- A Perfect Day To Die
Hart und schnell!
Sieben Jahre haben sich die britischen Haudegen von ONSLAUGHT Zeit gelassen, den Nachfolger des letzten Drehers "VI" ins Rennen zu schicken, der dieser Tage erscheint und auf den schönen Namen "Generation Antichrist" hört. Nebenbei wurde im Frühjahr dieses Jahres Sy Keeler durch den neuen Fronter Dave Garnett (der als Aushilfe bereits Erfahrungen sammeln konnte) ersetzt, so dass die eingefleischte Fanschar durchaus skeptisch sein konnte. Glücklicherweise macht der neue Mann am Mikro seinen Job aber verdammt gut und ist gesanglich gar nicht so weit von seinem Vorgänger entfernt. Ebenso wie bei den Vorgängern hat auch die neue Scheibe nur noch wenig mit den Frühwerken der Achtziger gemein, die "Rumpeligkeit" ist einer modernen (manche mögen sagen: zeitgemäßen) Produktion, druckvollen Gitarren und einer um ein Vielfaches besseren Spielweise gewichen. Trotzdem regiert weiterhin englischer Thrash der alten Schule, der auf einem schmalen Grat zwischen Eigenständigkeit und dem Verweis auf alte Helden balanciert.
Den Verweis auf alte Helden bekommt man mit dem Titelsong geboten, der erst einmal mit einem stark an SLAYER (eine Mischung aus den Songs 'Seasons In The Abyss' und 'Dead Skin Mask') erinnernden Beginn aufwartet, bevor der Tritt aufs Gaspedal erfolgt und der Song an Fahrt aufnimmt. Ansonsten hat man mit dem programmatisch betitelten Quasi-Opener ('Rise To Power' ist lediglich ein Intro) 'Strike Fast Strike Hard' gleich einen Asskicker an den Anfang gestellt, der mit Rasanz und geilen Gangshouts im Refrain dem Hörer gleich mal den Allerwertesten versohlt. Dies setzt sich auch mit den folgenden Songs fort, bevor dem Satansbraten nach sieben Songs leider etwas die Puste ausgeht. Geht der an achter Stelle platzierte Song 'Religiousuicide' an sich noch in Ordnung, so ist der Abschluss 'A Perfect Day To Day' leider meiner Meinung nach der Schwachpunkt der Platte. Etwas zu sehr auf modern getrimmt, dazu mit einem nicht gerade mehrheitsfähigen Refrain ausgestattet, zerrt er dann leider etwas an des Rezensenten Nerven.
Hätte man die Anzahl der Songs von "The Force" (sieben an der Zahl) auf die neue Scheibe gepackt, würde "Generation Antichrist" knapp an der Höchstnote kratzen. Songs wie die oben erwähnten, dazu das geile 'Bow Down To The Clowns' oder das nur unwesentlich weniger killende 'All Seeing Eye' sind die Zutaten, die für einen modernen Thrash-Klassiker essentiell sind. Die beiden Abschlusssongs gehören halt leider nicht dazu, und somit gibt es eben Abzug in der Wertung.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Michael Meyer