OPERADYSE - Pandemonium
Mehr über Operadyse
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Sonic Attack / SPV
- Release:
- 22.11.2013
- Rise
- Celestial Sword
- Unfold Legend
- Keeper Of The Flame
- The Path
- Fairies Secret Garden
- Arkanya
- Pandemonium
- Nevermore
- Frozen
Symphonic Metal aus dem geheimen Garten der Elfen
Aus Frankreich, genauer gesagt aus Montpellier erreicht uns mit "Pandemonium" ein Symphonic-Metal-Rundumschlag, der es der großen Konkurrenz im Genre schwer machen will. Dem größten eben dieser Nebenbuhler, RHAPSODY OF FIRE, versucht man ja sogar im direkten Zweikampf, die Krone streitig zu machen. Und wer sich mit den Königen anlegt, muss natürlich auch einiges bieten. Das tut die Band mit dem etwas irreführenden Namen OPERADYSE ("Opera Dies"?) leider nur gelegentlich. Aber dazu später mehr.
Die Südfranzosen existieren als Band nun schon seit 2006 und starteten ihre Karriere mit der Sängerin Jennifer Lassalle, mit der auch eine EP namens "Hope Era Dies" veröffentlicht wurde. Lassalle verließ die Gruppe und machte Platz für Franck Garcia, der nun "Pandemonium" einsang. Den direkten Vergleich ('Celestial Sword' und 'Fairies Secret Garden' waren schon auf der EP enthalten) mag Herr Garcia zwar gewinnen, doch gegenüber den Größen des Genres sieht er nicht viel Sonne. Zu kraft- und identitätslos wirkt sein Gesang. Er erreicht zwar die Höhen eines Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE) oder auch eines Jonas Heidgert (DRAGONLAND) ohne größere Probleme, aber ihm fehlt einfach das Talent, den Hörer mitzureißen und ihn auf seiner Reise durch das auf dem wunderbaren Cover dargestellten Drachen- und Elfenland an die Hand zu nehmen. So ganz ohne Führung verläuft man sich doch.
Die Band macht es dem Sänger allerdings auch nicht leicht. Drummer Manard, der auch bei der Grindcore-Band ULTRA VOMIT die Felle verprügelt, unterbricht seine Doublebass-Orgie nur selten und strapaziert die Nerven des Publikums doch deutlich. Gut zu hören ist das bei 'The Path': Wie soll man sich da über den gelungenen Refrain freuen, wenn die ganze Zeit das Schlagzeug wummst? Und auch der Keyboarder übertreibt es mit seiner Orchestrierung. Wie soll ein einzelner Sänger gegen diesen immensen Chor- und Streichereinsatz ankommen? Gitarrist Damien Marco profitiert ebenfalls garantiert nicht vom Bombast-Overkill und hat nur wenige Möglichkeiten, zu glänzen. Zu oft geht die feine Gitarrenarbeit einfach unter.
Aber der Grund dafür, dass mich das Album nicht packen will, liegt ganz woanders begraben. Die Südfranzosen sind oftmals leider nicht in der Lage, Songs zu schreiben. Sie schmeißen einfach nur Orchester- auf Chorparts, Riffs auf Melodien. Das geht Schlag auf Schlag und für ausgebuffte Refrains ist da gar kein Platz mehr. Die Band will einfach zu viel auf einmal. Dabei sind viele Ideen gar nicht mal so verkehrt, man müsste sie sich nur für mehrere Songs aufsparen, statt sie alle direkt zu verbraten. Das macht die Konkurrenz aus Italien oder Schweden dann doch deutlich besser. Allerdings ist "Pandemonium" erst das Debüt der Franzosen, und wenn man sich auf klare Strukturen besinnt und überschüssigen Bombast-Ballast abwirft, stehen wohlmöglich alle Türen offen, auch bei mir. Bis dahin vergnüge ich mich allerdings mit der Konkurrenz Of Fire.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marius Luehring