OPPROBRIUM - Serpent Temptation
Mehr über Opprobrium
- Genre:
- Death-/Thrash-Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 13.10.2023
- The Battle Of Armageddon
- Voices From The Grave
- Sadistic Sinner
- Opprobrium (Incubus)
- Blaspheming Prophets
- Hunger For Power
- Serpent Temptation
- Underground Killers
- The Battle Of Armageddon (Alternate Version)
- Unseen Bereavement (Alternate Version)
- Indulgence (Alternate Version)
- Abductions (Alternate Version)
- Prophets (Alternate Version)
- Hunger For Power (Alternate Version)
- Serpent Temptation (Alternate Version)
- Curtains Closed (Alternate Version)
Die Geburt des Blastbeats.
Da war doch was, da war doch was…ach ja, OPPROBRIUM hieß früher INCUBUS (nicht mit der US-Crossover-Band zu verwechseln) und legte sehr ansehnlichen Death-/Thrash-Metal auf das Parkett. Dass mit "Beyond The Unknown" zumindest ein Klassiker aus der zweiten Reihe veröffentlicht wurde, ist dabei Historie, wobei auch der Rest noch immer gut ist. Da die Burschen seit den frühen Achtzigern zusammen lärmen, kann man hier ebenfalls von einer durchaus elementare Rolle des oben genannten Genres sprechen. Der hier zu besprechende Output ist das Debüt des Band, "Serpent Temptation", und knallt auch nach 37 Jahren noch immer ordentlich aus den Boxen.
Dabei ist es eine echte Wohltat, diese ungezügelte Energie zu hören, die, natürlich gemessen an heutigen Produktionen, etwas altbacken klingt. Aber wir reden hier über das Jahr 1986 und den Underground. Mit einer, für die damalige Zeit, rauen Produktion ausgestattet, zündet "Serpent Temptation" sofort bei der geneigten Hörerschaft. Es fallen hierbei sofort die eingestreuten Blastbeats auf, die es in der Form noch nicht gab (DEATH und NAPALM DEATH kamen erst ein Jahr später aufs Tableau). Von daher kann man OPPROBRIUM (oder INCUBUS) durchaus eine Pionierrolle zugestehen. Ob es um Songs wie 'Blaspheming Prophets' oder 'The Battle Of Armageddon' geht, hier wird der Hörspaß enorm nach oben geschraubt und jeder Old-School-Fan kann bedenkenlos zugreifen. Das Ganze wirkt erfreulich chaotisch (was es de facto aber nicht ist) und geht trotzdem voll auf die Zwölf. So macht das Spaß.
Auffällig ist bei "Serpent Temptation", dass viele Rhythmuswechsel dem Album einen verspielten Charakter verleihen. Das klingt nach einem Widerspruch zu dem eben Gesagten, ist es aber nicht, da OPPROBRIUM genau weiß, was die Band tut. Sicher, der Chaosfaktor spielt ebenfalls eine Rolle. Allerdings ist er, anders als bei manchen heutigen Produktionen, nicht zwanghaft entstanden, was man auch hört. Ein Song wie 'Sadistic Sinner' beispielsweise, lebt von dem Einfluss den SLAYER auf OPPROBRIUM genommen hat. Dennoch treibt es OPPROBRIUM mit dem Härtegrad auf "Secrret Temptation" auf die Spitze (für die damalige Zeit), Stichwort Blastbeats. Es ist also die Gemengelage, die den Sound der Amerikaner ausmacht.
Es gibt viele Momente, die an die erste SODOM-EP oder eben VENOM erinnern, nur eben besser vorgetragen. Zudem gibt es als Bonus noch diverse neu aufgenommene Stücke, die aus 1996 stammen und einen guten Vergleich zwischen den Originalen und den Neuauflagen bieten. Der Nostalgiefaktor ist bei "Serpent Temptation" schon enorm hoch, denn OPPROBRIUM hat hier zwar keinen richtigen Klassiker veröffentlicht, dafür aber ein Zeitzeugnis, das Fans der Band und des Genres in Erinnerungen schwelgen lässt. Ein durchaus gelungener Re-Release von High Roller Records.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Colin Büttner