ORATORIO - Redemption
Mehr über Oratorio
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Mata Records
- Release:
- 07.07.2007
- Cold State
- Burning
- Raw
- Inner Weakness
- Secrets
- Passing By
- Whispers In The Night
- Brothers
- Come Into My Heart
- Faceless
- Wicked
Neue Botschaften für Feinde antichristlichen Liedguts! Wer in Latein gut aufgepasst hat, und weiß, was beim Spruch Ora et Labora das Arbeiten und was das Beten war, kann sich schnell beim Bandnamen ORATORIO einen Reim auf die kommenden Texte machen. Denn die Herren aus Finnland zelebrieren neben der rockigen Gitarrenmusik auch eine Huldigung an Gott. Und das hart.
Doch zuerst stechen bei den Jungs die Wurzeln aus Finnland aus der Musik heraus. Die Gesangslinien sind nämlich genauso melancholisch wie die der inzwischen verstreuten Landsmänner von SENTENCED. Traurig und deprimierend werden von Vokalisten Joel Hekkala neben kräftig doppelläufigen Gitarren die Textzeilen intoniert, und nicht durch Zufall kommen Namen wie Ville Laihiala (SENTENCED) und Pasi Koskinen (ex-AMORPHIS) ins Gedächtnis, obwohl die Stimme nicht wirklich kratzig, sondern eher, wie erwähnt, entsprechend melancholisch ist. Das passt dann auch gut zu den fröhlich wummernden Gitarren, bei denen das Wort "Härte" eindeutig noch groß geschrieben wird. Dabei hat man die Melodie nicht wirklich vergessen, lässt diese aber eher von Begleitinstrumenten wie Cello übernehmen, während die Gitarren neben den Soli harte Rhythmen donnern. Das ganze bekommt dann noch den entsprechenden Ohrwurmtouch hinzu, mit dem jeder Song nach einer gewissen Einlaufzeit dann auch den entsprechenden Platz im Gedächtnis findet.
Natürlich sei hier noch die eingangs erwähnte textliche Besonderheit erwähnt, da es ja doch Leute gibt, die vor christlichen Texten genauso zurückschrecken wie andere vor satanischen, obwohl der Unterschied jetzt so gigantisch nicht ist. Man singt von der Hoffnung auf Vergebung der früheren Missetaten, freut sich auf die baldige Erlösung und lobt den Herrn.
Wer sich von davon nicht abschrecken lässt, eine Freude an bratenden Gitarren mit Ohrwürmern hat und sich an der dezenten Cellounterstützung von Zeit zu Zeit nicht stört, wird mit einem kraftgeladenen Werk voller Emotionen belohnt, das man sich herrlich in der nachmittägliche Antiaggressionsstunde reinpfeifen kann - oder eben auch vormittags auf der Straße nachpfeifen darf.
Anspieltipps: Cold State, Inner Weakness, Secrets
- Redakteur:
- Lars Strutz