ORCHANIC, THE - Vermillion Island
Mehr über Orchanic, The
- Genre:
- Alternative Rock / Indie
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Kulturkatze
- Release:
- 15.05.2015
- Sophia
- Everything Is Grey
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Der Geist des Independent Rock: Hier lebt er!
Eine echte Marschrichtung oder Vorgabe gibt es bei THE ORCHANIC nicht. Wichtig ist den Herren aus Leipzig lediglich, dass man sich vom Radio-Einheitsbrei entfernt und Alternativen schafft, die vielleicht nicht direkt die großen Sendestationen erreichen, aber dennoch ein Publikum finden, welches Independent-Sounds gerne auch mal wieder völlig anders erlebt. Dabei ist das Material von "Vermillion Island" nun nicht zwingend außergewöhnlich arrangiert oder gar mit vielen Überraschungen im Songwriting versehen. Nein, es ist die schiere Kraft der stillen Melodien und feinen Harmonien, die in diesen 13 Songs den Unterschied machen und THE ORCHANIC vielleicht sogar eine gänzlich neue Nische im Alternative-Sektor öffnen. Wenn dies nicht schon längst geschehen ist...
Es ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, wie emotional und zerbrechlich "Vermillion Island" über weite Strecken klingt. Da schwingt eine Menge Euphorie im Vordergrund mit, während die mehrstimmigen Gesänge mit melancholischen Ansätzen echte Kontraste erzeugen und das Material immer wieder gekonnt erden. Es sind aber auch keine nachhaltigen Hooklines, welche die Souveränität von "Vermillion Island" beschreiben. Hier und dort ist auch etwas Eingängiges dabei, aber das Feeling ist viel entscheidender als Singalongs und bleibende Melodik, und sobald man sich mit diesem Gedanken arrangiert hat, wächst die Bereitschaft, in die sensible Welt von THE ORCHANIC einzutauchen, schlagartig.
Dennoch fällt es schwer, das Ganze zu erfassen und auf den Punkt zu beschreiben. Es geschieht zu viel, es sind sehr viele inhaltliche Wechsel eingeschlossen, und wenn man grobe Raster wie BLACKMAIL meets FOO FIGHTERS meets PLACEBO öffnet, hat man wirklich nur annähernd beschreiben können, aus welchem Topf die Zutaten für "Vermillion Island" entnommen wurden. Fest steht lediglich eins: diese Scheibe ist ein echter Hörgenuss mit vielen packenden, bewegenden Augenblicken. Nicht zuletzt die Produktion von LONG DISTANCE CALLING-Mischer Kurt Ebelhäuser sorgt dafür, dass THE ORCHANIC auf ihrem Erstling Eindruck schinden!
Anspieltipps: Whatever Makes You Happy, Stillborn, When Sarah Cries
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes