ORDER OF NINE - Seventh Year Of The Broken Mirror
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2012
Mehr über Order Of Nine
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nightmare Records
- Release:
- 22.05.2012
- Seventh Year Of The Broken Mirror
- Words The Were Said
- Dreamspeak
- Spiral Staircase
- Changing Of The Guard
- Innocence
- Third Wish
- Eye Of The Enemy
- Twelfth Talisman
- Reign Down
- Winter's Call
Das Warten hat ein Ende! Endlich ein neues Lebenszeichen aus Pittsburgh. Etwas verspielter, aber noch immer sehr kraftvoll, geht die Band um Ausnahmesänger Michael deGrena hier zu Werke. Freunde des gepflegten US Metal müssen das antesten.
Wie sehr habe ich auf dieses Album gewartet! Die beiden Vorgänger "Season Of Reign" (2004) und "A Means To Know End" (2008) habe ich auf diesen Seiten vor gefühlten Lichtjahren recht überschwänglich abgefeiert und höre diese auch heute noch sehr gerne. Der tolle Auftritt auf dem Headbangers Open Air vor einigen Jahren addierte dann noch Sympathie-Punkte zu meiner positiven Meinung über die Band um Ausnahmesänger Michael DeGrena.
Wenden wir uns nun aber konkret dem aktuellen Album zu, auf welchem sich erneut das Personenkarussell gedreht hat. Außer Gitarrist Steve Pollick, dem ehemaligen ICARUS-WITCH-Klampfer, ist keiner der Musikanten des letzten Albums mit an Bord. Auffälligste Veränderung ist hierbei die feste Hinzunahme eines Keyboardspielers. Dieses Instrument kam in der Vergangenheit nämlich nur sporadisch zum Einsatz. Leichte Befürchtungen über eine "Verwässerung" des einstmals so kraftvollen US Metals fegt der eröffnende Titelsong aber unverzüglich vom Tisch. Das ist immer noch extrem druckvoller, verspielter US Metal, der sowohl die früher gern genannten Parallelen zu OMEN, SAVATAGE oder HELSTAR aufweist, durch das Tasteninstrumentarium nun ab und an aber zusätzlich an gradlinigere SYMPHONY X erinnert. Sicherlich alles keine schlechten Querverweise. Hinzu kommt die Tatsache, dass Michael DeGrena noch immer über diese Gänsehautstimme verfügt, die ich einfach sofort toll finde. Und dabei agiert er gar nicht in den von mir sonst so geschätzten hohen Lagen, sondern umschmeichelt unser Ohr mit einer fantastischen Tiefstimme, die Wasser im Glas zu Eiswürfeln werden lässt. Je tiefer, desto besser.
Wie man an meinen Vergleichsbands sehen kann, wird auf "The Seventh Year Of The Broken Mirror" melodischer US Metal geboten, dem es nicht an technischer Raffinesse fehlt. Erwartet jetzt aber keinen verfrickelten Prog-Metal, denn davon ist dieser Sechser hier weit entfernt. Das große Augenmerk liegt auf packenden Melodien und mitreißenden Riffs. Lediglich im langen 'Eye Of The Enemy' jongliert man etwas zu weit jenseits der neoklassischen Jodelgrenze. Hier – und nur hier – bügeln die Keyboards die Kanten zu glatt und wird Härte vermisst. Sämtliche andere Songs sind nichts anderes als herrlich verspielte Metalhymnen, deren Refrains zackig im Ohr hängen bleiben. So entpuppen sich 'Changing Of The Guard' und 'Twelfth Talisman' trotz leichter Überlänge als Ohrwürmer und der Doublebanger 'Dreamspeak' klebt auch sofort am Innenohr. Mit 'Third Wish' haben wir dann einen erstklassigen Headbanger im Sortiment, dessen Tempovariationen aufhorchen lassen und in dessen Verlauf Michael ganz besonders tief singt. So fantastisch, dass ich diesen Song am Jahresende auf meinem Treppchen sehe. Hier besteht absolute Anhörpflicht.
Wie man erkennen kann, bin ich erneut sehr angetan von ORDER OF NINE und kann nur hoffen, dass es nicht wieder vier Jahre dauert bis es ein neues Album gibt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae