ORKRIST - Reginae Mysterium
Mehr über Orkrist
- Genre:
- Gothic Black Metal
- Label:
- Forensick Music
- Release:
- 27.04.2002
- Apron - Legio Diabolica
- Nocturnal Rite
- Orkrist
- The Ancient War Spirit
- Sword And Sorcery
- Euthymia
- Justice The Beauty
- Desire In The Grace Of The Night
- Reginae Mysterium
- Mourning Of A Rose
- Epilogue
Es spricht ja generell für eine Band, wenn man ihre Musik nur schwer in ein gängiges Schema einordenen kann und keine Schublade so recht passen will. Im Falle ORKRIST sieht die Sache aber etwas anders aus, da die verschiedenen Kombinationen der hier dargebotenen Spielarten des Heavy Metal nicht so ganz zusammenpassen wollen und sich trotz der nicht abzustreitenden Vielseitigkeit keinen roten Faden erkennen lässt.
So lässt der Opener `Nocturnal Rite´ zum Beispiel darauf schließen, dass ORKRIST keyboardlastigen Melodic Metal im Stile von SONATA ARCTICA und STRATOVARIUS spielen, doch wird diese These beim Eintreten der aggressiven Vocals schnell widerlegt. `The Ancient War Spitit´ hingegen erinnert mit seinen majestätischen Keys stark an GRAVEWORM und ist für mich die einzige wirkliche schlüssige Komposition auf "Reginae Mysterium".
Dann der Umschwung: Mit `Sword And Sorcery´ und `Justice The Beauty´ folgen zwei sehr ruhige Tracks, die von der zugegebenermaßen wunderschönen Stimme von Frontdame Lydia begleitet werden. In diesen Stücken kommen auch die folkigen Melodien erstmals so richtig zum Tragen, die eigentlich auch sehr gut sind, aber vom kitschigen Keyboardklang wieder versaut werden.
Am Ende wechseln ORKRIST dann wieder zurück zu härteren Klängen und liefern mit `Desire In The Grace Of The Night´ den wohl härtesten Track der gesamten Platte ab. Aber auch hier stören die übermäßig verwendeten Keyboards, die den Song komplett verwässern und einem spätestens hier mächtig auf die Nerven gehen.
Sicher, "Reginae Mysterium" hat schon einiges zu bieten; eine tolle weibliche Stimme, zahlreiche zuckersüße Melodien und alles in allem auch eine sehr verträumte Atmosphäre, aber wenn man seine Songs dermaßen mit Keyboards überschwemmt und auch noch ganze 5(!) Instrumentalstücke dazu nutzt, das Tasteninstrument in den Vordergrund zu rücken, dann sinken die Chancen, dass man sich in Zukunft auf dem europäischen Markt behaupten kann, rapide in den Keller, zumal die Qualitäten in Sachen Songwriting auch stellenweise zu wünschen übrig lassen.
Fazit: Freunde von THERION, NIGHTWISH und GRAVEWORM dürfen gerne mal reinhören, sollten aber keinesfalls blind zuschlagen!
Anspieltipps: The Ancient War Spirit, Sword And Sorcery
- Redakteur:
- Björn Backes