OTEP - Sounds Like Armageddon
Mehr über Otep
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Victory Records / Soulfood
- Release:
- 09.11.2012
- Battle Ready
- Filthee
- Crooked Spoons
- Blood Pigs
- Confrontation
- My Confession
- Rise Rebel Resist
- T.R.I.C.
- Ghostflowers
- Fists Fall
- Breed
Nu-Metal-Lärm im Live-Format
In den Staaten sind OTEP eine absolut geschätzte Truppe, die vielleicht nicht ganz an den Erfolg der maskierten Herren aus Iowa oder der Davis-Posse anknüpfen kann, als Pionier-Act der brutaleren Nu-Metal-Klänge aber durchaus Erfolge feiern konnte. Woran es der Kapelle um die fuchsteufelswilde Frontkreischerein Otep Shamaya mangelt, dass sie auf dem europäischen Festland weitaus weniger Aufmerksamkeit genießt, ist das altbekannte Rätsel für die Spekulanten. Vielleicht liegt es einfach daran, dass OTEP in ihrer gesamten Laufbahn noch keinen Übersong, keinen echten Hit abgeliefert haben. Aber warum nun ins Reich der Vermutungen vorstoßen?
Es gibt nämlich wichtigere Dinge zu tun, zum Beispiel die aktuelle Veröffentlichung des Ami-Quartetts zu betrachten. "Sounds Like Armageddon" ist der erste Live-Release des Brutalo-Vierers, und es ist gleichzeitig eine sehr energiereiche Werkschau einer interessanten, live aber manchmal auch übermotivierten Combo. Während OTEP nämlich in den ersten beiden Songs ihres Live-Sets noch ziemlich kontrolliert an ihren wilden Bastard herangehen, ist die Mixtur aus brachialen Grooves, wüsten Shouts, grundsätzlich ausgezeichnet-vertrackter Rhythmusarbeit und Stakkatos im Rahmen des Live-Sounds teilweise ein ziemliches Durcheinander, welches lediglich von den leichter nachvollziehbaren Gitarren-Parts zusammengehalten wird. Hinzu kommt, dass die Live-Produktion nicht mit Overdubs vollgeknallt wurde, was zwar eine angenehme Bühnenatmosphäre garantiert und die Energieleistung der vier Musiker betont, gleichzeitig aber auch einige Elemente im Klangmatsch verschwimmen lässt.
Diesen Kritikpunkten gegenüber stehen allerdings ebenso viele grandiose Momente, wie etwa das Mitsingspielchen im starken 'Rise Rebel Resist' oder die eigenwillige Interpretation des NIRVANA-Klassikers 'Breed', die OTEP ans Ende des Sets gepflanzt haben. Doch man sollte sich damit arrangieren, dass "Sounds Like Armageddon" als gewöhnliche Best Of nicht funktioniert und auch den Einstieg in die Welt von Miss Shamaya und ihren Spießgesellen nicht erleichtert, was vorrangig am sub-optimalen Live-Sound festzumachen ist. Wer sich jedoch davon überzeugen lassen möchte, wie viel Power OTEP auf die Bühnen bringen, der ist mit dieser Show-Dokumentation sicherlich gut bedient.
- Redakteur:
- Björn Backes