OUTREMER - Turn Into Grey
Mehr über Outremer
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Pulverised Records / PHD
- Turn Into Grey
- Twilight Tyrants
- Left Unfound
- The Undertaker
- Outremer
Ohne einen Blick auf das Cover zu tätigen, hätte ich schon nach wenigen Minuten auf eine Veröffentlichung aus dem Hause Rise Above Records getippt, doch das schwedische Quartett OUTREMER kommt über das ansonsten für wesentlich rauere Klänge bekannte Label Pulverised Records aus Singapur auf den Markt.
OUTREMER existieren seit dem Jahre 2001 und haben in dieser Zeit eine Single und zwei Promo-Scheiben eingespielt. Entgegen der Annahme, dass es sich eventuell um Jungspunde handeln würde, muss angemerkt werden, dass die Musiker aber bereits über reichlich Erfahrung verfügen. Sänger Ola Malmström und Basser Mikael Jansson haben zuvor bereits von 1988 bis 1991 zusammen in einer Death-Metal-Band mit Namen SORCERY gespielt. Nach deren Ausstieg bei jener Band beschlossen sie, zusammen FEAR MY SOLITUDE aus der Taufe zu heben, ein Doom-Metal-Projekt, aus dem im Endeffekt OUTREMER hervorgegangen ist. Zum aktuellen Line-up zählen neben diesen beiden Musikern Drummer Joacim Olofsson, der eine zeitlang bei IN AETERNUM hinter dem Drumkit Platz genommen hatte und Henrik Lindenmo an der Gitarre, der zuvor bei FORLORN und ISOLE in die Saiten griff.
OUTREMER haben sich seit Beginn ihrer Karriere dazu bekannt, sich von CATHEDRAL und ebenso von ENTOMBED beeinflussen zu lassen, wodurch sich auch der größte Teil des musikalischen Inhalts dieser Scheibe von selbst beschrieben hat. Denn schon der eröffnende Titelsong kommt mit massiven CATHEDRAL-Anleihen, vor allem was Tempo und Ausführung betrifft, aus den Boxen. Hinsichtlich des Gesangs von Ola muss zusätzlich noch erwähnt werden, dass dieser Kerl offenbar Whiskey und Marlboro nicht nur zum Frühstück in rauen Mengen zu konsumieren scheint, sondern, seiner ausdruckstarken und unsagbar rauen Stimme nach zu urteilen, diese beiden Ingredienzien generell zum Training seiner Stimmbänder zu verwenden scheint. Dadurch kommt die gesamte Angelegenheit noch dreckiger und roher als den Boxen.
Das daran anschließende 'Twilight Tyrant' kommt zusätzlich noch mit feinen Hooks an und lässt noch stärker an die besten Zeiten von CATHEDRAL denken, zumal der Gesang hier weniger rau, doch dafür deutlich stärker nach Lee Dorrian himself klingt. 'Left Unfound' holt dann zum Brückenschlag gen Death 'n' Roll aus, eine satte Dosis "mittelalterlicher" ENTOMBED ist hier definitiv nicht zu verleugnen, ehe und das Quartett mit 'The Undertaker' zusätzlich noch daran erinnert, dass es neben den bereits mehrfach erwähnten Briten auf der Insel auch noch SOLSTICE zu beklatschen gibt, wenn wir von Doom in dieser Machart sprechen. Dementsprechend haben OUTREMER diese Nummer mit dezenten Anklängen an diese Institution der musikalischen Langsamkeit angelegt. Mit der "Erkennungsnummer" der Band verabschieden sich OUTREMER von uns, lassen es jedoch noch einmal mächtig krachen, versprühen herrlich dreckigen Doom in Reinkultur und machen mich regelrecht narrisch auf mehr von dieser Truppe.
Anspieltipps: Twilight Tyrants, Left Unfound, Outremer
- Redakteur:
- Walter Scheurer