OZMUCUR, BURAK - A Distant Light (EP)
Mehr über Ozmucur, Burak
- Genre:
- Progressive Rock / Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.09.2016
- A Distant Light
- Closer
- The Illusion
- Expectations
Respektabler, feiner Prog-Alleingang
Seine bereits fünfte Veröffentlichung kredenzt der an sich aus Istanbul stammende, jedoch seit längerer Zeit schon in New Jersey beheimatete Burak OZMUCUR mit "A Distant Light". Während er auf den ersten beiden EPs offenbar noch ausschließlich akustisch intoniertes Liedgut anzubieten hatte, offerierte er 2013 auf "Long Until Gone" zum ersten Mal „elektrisch unterstützte“ Musik. Imposant an der Geschichte ist, dass der Kerl offenbar ein wahres Multitalent ist, denn er scheint erst gar nicht versucht zu haben, sich mit anderen Musikern zusammen zu tun, und auch Gäste wurden keine angeheuert; ebenso wenig bedurfte es eines Außenstehenden für die Produktion.
Zwar besteht bei derlei Alleingängen mitunter durchaus Grund zur Skepsis, nicht aber bei "A Distant Light". Zum einen, weil Burak ein offenbar überaus talentierter Soundtüftler, und - was noch wichtiger ist - er ein wirklich begnadeter Songschreiber ist. Die vier Tracks lassen zwar allesamt in gewisser Weise die Quellen erkennen, an denen sich der junge Mann orientiert hat, doch da diese ebenso unterschiedlich sind wie die Songs mannigfaltig ausgeführt wurden, ist Burak diesbezüglich nichts vorzuwerfen.
Mit dem eröffnenden Titeltrack stellt der Kerl gleich einmal seine Vorliebe für ALICE IN CHAINS unter Beweis, wobei vorwiegend der Gesang und die Atmosphäre an die Seattle-Ikone denken lassen. In 'Closer' kommen dann typische TOOL-Rhythmen in Kombination mit PINK FLOYDscher Gitarren-Ästhetik zum Vorschein, ehe uns mit 'The Illusion' die härteste Nummer der Scheibe erwartet. Zwar ist auch diese von Layne Stayley-Gedächtnis-Gesängen geprägt, die Gitarren legitimeren aber auch diverse moderne Progster als Referenzen. Seiner einfühlsamen, emotionalen Seite lässt der "Alleinunterhalter" zum Schluss in 'Expectations' freien Lauf und beeindruckt auch damit. So in etwa würde man sich wohl auch eine Co-Produktion von TESSERACT und Steve WILSON vorstellen, auch wenn man von einer solchen deutlich längere Songs erwarten würde.
Keine Ahnung, ob das Album auch an diverse Labels übermittelt wurde um sich von den Elaboraten dieses Künstlers überzeugen zu lassen, verdient hätte er es sich auf jeden Fall. Prog-Fetischisten sollten sich den Gefallen tun und auf der Bandcamp-Seite (http://burakozmucur.bandcamp.com) vorbeischauen um sich ein Bild zu machen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer