PH - Osiris Hayden
Mehr über PH
- Genre:
- Experimental / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 01.11.2019
- Thr33 Of Wands
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- M47eria Prima
- Tachophonia
Der Weltraum. Unendliche Weiten...
PH, das steht für MR PETER HAYDEN. Unter diesem Namen hat die finnische Band seit 2010 vier Alben veröffentlicht, doch für Numero fünf hat man sich wohl überlegt, den Namen zu verkürzen. Wer dieser Peter Hayden ist konnte ich nicht herausfinden, eines der Bandmitglieder ist er jedenfalls nicht.
Ich bin sowieso erstaunt, dass PH eine echte Band ist, denn rein vom Sound her könnte es auch ein Soloprojekt sein. Wir hören einen opulenten Mix aus apokalyptischen Sounds, der für mich sehr gut zu einem gruseligen Science-Fiction-Movie passen würde. Roboter haben die Herrschaft übernommen, der Mensch ist nur noch eine Hülse, die Erde eine radioaktiv verseuchte Wüste, auf die aber nicht mehr allzu viel Sonnenlicht fällt. Oder so.
Musikalisch ist dies durch großflächige Synthie-Sounds, berstende Bass-Drones, verzerrtes Rauschen und bis zur Unkenntlichkeit verfremdete Stimme umgesetzt. Neben dem elektronischen Fundament, das gefühlt den Großteil des Klangbildes bestimmt, spielt auch die Sologitarre eine wichtige Rolle. Natürlich ist auch diese mit allerlei Hall- und Delay-Effekten aufgepeppt, so dass es mir oft gar nicht möglich ist zu sagen, was nun Gitarre (oder Bass) und was synthetisch ist. Dasselbe gilt für die Drums. Doch es gibt Livevideos des Vierers und dort machen die Saitenquäler doch recht viel.
Doch nun zur entscheidenden Frage: Muss man das hören? Ein klares Jein gibt es hier von meiner Seite. Unterm Kopfhörer oder über eine gute Anlage macht "Osiris Hayden" durchaus Sinn. Es sei aber gesagt, dass die Musik ständig im Fluss ist und auch die Übergänge zwischen den einzelnen "Songs" kaum wahrzunehmen sind. Es ist also am Stück Stimmungsmusik ohne klare Strukturen, Klänge, die stetig - fast sogar zermürbend - ein Gefühl der Bedrohung heraufbeschwören. Böse Zungen würden es wohl eher als langatmiges Geschwurbel oder Gewaber bezeichnen. Mir persönlich gefällt es aber, vor allem das Stück 'Origo', weil sich hier mit der Zeit tatsächlich etwas wie eine Melodie im Ohr formt und die Art und Weise, wie sich die düsteren Klangwolken hier auftürmen, am Besten gelungen ist. Bei anderen Tracks verliere ich aber auch manchmal den Faden, oder es ist mir schlicht zu noisy. Ich fühle jedoch immer die musikalische Vision der Band und schätze deren detailverliebte Umsetzung, so dass ich denke, wer auf so etwas steht, könnte "Osiris Hayden" durchaus lieben.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Thomas Becker