PAGANLAND - Wind Of Freedom
Mehr über Paganland
- Genre:
- Black / Pagan / Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Svarga Music
- Wheel Of Eternity
- Shadow Of The Past
- Power Of Spirit
- Chornohora
- Podolyanka
- Night Forest
- Fogs And Twilights
- Wind Of Freedom
<p style="margin-bottom: 0cm;">Pagan Metal auf hohem Niveau und ohne Saufcharakter.</p>
Fernab von Skandinavien wurde vor 15 Jahren in der ukrainischen Stadt Lviv die Pagan-Band PAGANLAND gegründet. Die Besetzung bestand damals nur aus Bilozor und Ruen, die das Ganze ursprünglich als Studioprojekt angelegt hatten. Nichtsdestotrotz gesellten sich bald Oleksandr Denisenko und Adriy Kopylchak hinzu, sodass man nun auch eine Livepräsenz hatte. Der Erfolg blieb aus und man ging 2005 getrennte Wege , bis das Gründungsmitglied Ruen vor 2 Jahren eine neue Truppe zusammenstellte und die Band aus der Versenkung wieder ausgrub. Mit "Wind Of Freedom" halte ich nun das Debütwerk der eigentlich alten Hasen in der Hand.
Der Beginn startet mit leisen Wassergeplätscher und einem Keyboardintro, dass sehr ruhig, aber klar die Melodie vorgibt. Der Bass setzt ein und als weiteres Element wird der Wind genutzt, beides jedoch schwach im Hintergrund zu hören. Die Ruhe bleibt und es kommt ein sanfter Übergang zum Song 'Shadows Of The Past'. Sowohl Gitarre, als auch Bass strahlen eine sehr behagliche und gemütliche Atmosphäre aus, dass auch mit dem Einsetzen der Drums nicht zerstört wird. Der Gesang kommt hinzu und mit tiefen Growls steht dieser, wie im Genre bekannt, mit den fröhlichen Melodien im Hintergrund im Kontrast. Volodymyr beweist, dass er durchaus auch Clean singen kann und so folgen immer wieder kleine Wechselspiele. Gegen Ende hin wird es ein bisschen flotter und hier macht sich der Einfluss aus dem Black Metal Bereich bemerkbar, dennoch baut man sehr stark auf das Keyboard.
Um den Albumtitel gerecht zu werden, hat man ein akustisches Schlachtenszenario an den Anfang von 'Power Of Spirit' ran gesetzt. Wo der erste Song aufhörte, macht man hier wieder weiter. Schlagzeuger Yor haut einem ein Doublebass um die Ohren, während gleichzeitig der schon fast flehende , hymnenhafte Gesang dazu schallt. Auffällig bleibt während einer längeren Instrumentalpassage der „Heyruf“. Es irritiert ein wenig, da man so etwas doch nur während einer Show macht, um das Publikum zu animieren? Welchen Grund dieser Einschub auch hat, jetzt weiß man zumindestens, wann man anfangen muss, mit zu machen. In den letzten Minuten kommen die Growls verstärkt zum Einsatz und es wird langsam interessanter. In den ersten Sekunden von 'Chor Nohora' säuselt der Wind, bevor Keyboard und Drums hinzukommen und zu einer Schunkeleinlage einladen. Melodisch bleibt es weiterhin und der Fokus der Stimme legt sich hier wieder auf den klaren Gesang. Auf ein Solo warte ich bei dem Song wieder vergeblich, immerhin gegen Ende hin wird es wieder schneller.
Der Sprung geht wieder in sanftere Gewässer, sodass bei 'Podolyanka' ein Knabe zu hören ist. Nach einem kurzen Einspiel des Keyboards röhrt Volodymyr wieder direkt ins Ohr. Besonders über den von mir schmerzlichst vermissten Solopart in der Mitte kann man sich freuen. Es ist nichts besonderes, aber allein der Einsatz sollte ihnen gut geschrieben werden. Für 'Night Forest' hat die Band den Dudelsack ausgepackt, der einen großen Teil des Songs einnimmt. Zum ersten Mal ist das Keyboard zwischen kaum bis gar nicht zu hören und macht es bis jetzt zum interessantesten Stück des Albums. Das Niveau bleibt auch bei 'Fogs And Twilights' konstant, jedoch erinnert es von der Gestaltung stark an ihre Kollegen von FINNTROLL. Es wirkt in keinster Weise aufdringlich, sondern besinnt sich auf die Wurzeln des Genres. Mit dem Titeltrack des Albums endet nun das Debütwerk der Band. 'Wind Of Freedom' ist ein Zusammenspiel aus ruhiger Melodieführung mit Schunkelcharakter und flotten Beats. Zwischendrin vernimmt man ein kurzes Aufbäumen, dass in Dramatik umschwingt und dann in sanften Gesängen wieder abgeht.
Nach einer Welle von Gruppen, die hauptsächlich das Ziel hatten, Alkoholkonsum prominent in ihre Musik einzubauen, ist es abwechslungsreich, mal etwas ruhigeres zu hören. Der starke Bezug zur Natur und ihre Elemente passt sich nahtlos an die Lieder an und auch die bewusste Nutzung der Landessprache machen diese Scheibe zu einem angenehmen Hörvergnügen. Hier und da lassen sich die unvermeintlichen Bezüge zu BATHORY sicherlich feststellen und man könnte auch mangelnden Wiedererkennungswert vorwerfen, aber darüber entscheide ich nicht. Auch wenn mir das Gesamtpaket gefallen hat, plädiere ich für mehr flexibleren Clean-Gesang, da es sonst sehr einseitig wirken kann.
Anspieltipps: Shadows Of The Past, Podolyanka, Night Forest
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Hang Mai Le