PALE DIVINE - Consequence Of Time
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2020
Mehr über Pale Divine
- Genre:
- Doom Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 26.06.2020
- Tyrants & Pawns
- Satan In Starlight
- Shadow's Own
- Broken Martyr
- Phantasmagoria
- Consequence Of Time
- No Escape
- Saints Of Fire
Ausnahmeband, eigenwilliges Album<br />
PALE DIVINE aus Pennsylvania begann vor 25 Jahren im klassisch-amerikanischen Doom, ein Vierteljahrhundert später hat die Truppe die engen Genregrenzen längst hinter sich gelassen und spielt in einer ganz eigenen Liga. Auf "Consequence Of Time", dem sechsten Album der Band, fügt diese eine weitere Facette zu ihrem Sound hinzu, indem sie mit BEELZEFUZZ nicht nur personell, sondern eben auch klanglich fusioniert.
Da die PALE DIVINE-Gründer Darin McCloskey (Drums) und Greg Diener (Gesang und Gitarre) zuletzt auch beim Fuzzteufel zockten und dessen Mastermind Dana Ort (Gesang und Gitarre) seit zwei Jahren auch bei PALE DIVINE musiziert, war eine Zusammenlegung beider Bands nur folgerichtig. Also ist BEELZEFUZZ nun Geschichte und Greg und Dana teilen sich den Gesang auf "Consequence Of Time", was für Fans der Band, die eben nur diese kennen zu einiger Verwirrung führen könnte. Ansonsten bleibt alles beim alten, was bedeutet, dass sich natürlich alles weiterentwickelt.
Wo PALE DIVINE schon immer zu viele Noten für eine echte Doomband spielte, haben die Gitarren erneut einen Zahn zugelegt und es wimmelt nur so vor Riffs, Licks und Soli, die irgendwo zwischen Doom, klassischem Metal, 70er Hard Rock und Prog herummarodieren und dafür sorgen, dass man "Consequence Of Time" ein paar Mal hören muss, bevor sich die einzelnen Songs herausschälen. Dann schlägt das Album aber so richtig ein und von den reinen Songs her würde ich es nun als mein zweitliebstes Werk der Herren einstufen, direkt hinter "Painted Windows Black".
"Von den reinen Songs" ist hier aber wichtig, denn dass hier keine 9,5 oder ähnliches unter dem Text steht, hat einen klaren Grund: Die Produktion, insbesondere beim Gesang, ist mit merkwürdig noch freundlich umschrieben. Mir ist natürlich klar, dass man hier, passend zur generell sehr warmen, live klingenden Produktion auch den Gesang beider Herren entsprechend direkt und authentisch klingen lassen wollte, im Gesamtsound geht er aber oftmals unter, wirkt merkwürdig leise und grade wenn Greg und Dana gemeinsam singen, klingt es oft so, als wären beide Stimmen nicht aufeinander abgestimmt, was die Lautstärke angeht.
Da der Gesang bei PALE DIVINE schon immer ein Alleinstellungsmerkmal war und dies durch den Einstieg von Dana nur noch mehr der Fall ist, finde ich die Entscheidungen, die hier getroffen wurden, eher unglücklich. Dennoch bleibt "Consequence Of Time" ein einzigartiges und grandioses Album im Spannungsfeld von Doom, Hard Rock, Prog und klingt zu 100% nach PALE DIVINE und sollte von so vielen Menschen wie möglich gehört werden. Gehet hin und kaufet, Freunde härterer Gitarrenmusik!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst