PALEHORSE (FIN) - Palehørse
Mehr über Palehorse (FIN)
- Genre:
- Progressive / Stoner / Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 05.04.2019
- Dead Wrong
- Pale Horse
- The Passenger
- Darken Waters
- Catalyst
- Catharsis
- Odious
- Less Than a Ghost
- Omnivore
- Quicksand
Ein prächtiger, stolzer und kaum zu zähmender Hengst!
Von wegen fahl! "Palehørse" ist ein prächtiger, stolzer und kaum zu zähmender Hengst, der mit einer Energie, einer Freude und einem Selbstbewusstsein nach vorne prescht, dass er die gesamte Farm mitreißt. Schaut ihn Euch an, auf dem Frontcover! Weder die Pfeile noch die Schlange können ihm etwas anhaben.
Und ich springe hier im Dreieck. Es ist fast unverschämt, mit welcher Dynamik und mit welchem Aberwitz die Finnen hier Riff auf Riff, Melodie auf Melodie von sich schütteln und dabei stets immer noch die Fähigkeit haben, den Ohren zu schmeicheln. Klar, die Band agiert klanglich im Hier und Jetzt und das altgeschulte Ohr muss eventuell etwas mit den fett verzerrten Klampfensounds kämpfen, mich allerdings treibt das kompromisslos nach vorne. Und von den Harmonien her ist man teilweise dann doch wieder im rockhistorischen Altertum, erinnert mich der mehrstimmige Gesang doch hin und wieder mal an die BEATLES oder andere Beat-Bands. Doch von Verstaubtheit ist hier dennoch keine Spur. 'Dead Wrong', 'Pale Horse', 'Darken Waters', das sind adrenalin-getränkte Jungbrunnen, die mich zum Toben bringen, manchmal so sehr, dass mir vor Erstaunen die Kinnlade runterklappt. Selbst wenn wie bei 'Catharsis' - das einen quasi wie ein ICE überrollt - ein paar Aggro-Shouts eingebaut werden, stört sich mein Ohr nicht daran. Alles bei PALEHØRSE wirkt natürlich und aus dem Bauch heraus, dennoch aber auch spieltechnisch auf höchstem Niveau. Als hätte man THE INTERSPHERE die Melancholie ausgetrieben und eine Hormonspritze verpasst.
Ein wenig allerdings geht PALEHØRSE am Ende die Luft aus. Die letzten drei Songs sind nicht mehr so zwingend, die Balance aus vertrackt und melodiös nicht mehr so ausgewogen. Es kann aber auch sein, dass ich derjenige bin, der schwächelt, denn die ersten sieben Songs dieses Debüt-Albums (!) sind ein ganz schöner Galoppritt mit nur sehr wenigen Pausen. Der Platz für den "Newcomer des Jahres" ist auf jeden Fall besetzt!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker