PALISADES - Erase The Pain
Mehr über Palisades
- Genre:
- Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Rise Records
- Release:
- 28.12.2018
- Vendetta
- Erase The Pain
- Fade
- War
- Ways To Disappear
- Ghost
- Fragile Bones
- Push
- Patient
- Shed My Skin
Was ist nun besonders?
Mir ist wirklich schleierhaft, warum sich PALISADES als Post-Hardcore-Band verkaufen möchte bzw. warum die Band nach dem Release ihres letzten Albums so unkritisch gesehen wird. Der Output auf "Erase The Pain" ist nämlich bestenfalls gewöhnlicher Alternative Rock mit einem Hang zu emotional gefärbten Mainstream-Sounds und somit genau das, was in den amerikanischen Radiostationen unbedenklich und schließlich auch zum Erbrechen gespielt wird. Zwar sind nicht alle zehn Stücke des neuen Werkes komplett gebügelt, und hin und wieder gibt es tatsächlich auch mal einen Schub in härtere Gefilde, doch in der Summe sind dies wirklich zu wenige Argumente, mit denen sich die Band für die Zukunft in Position bringen kann - und von fehlender Eigenständigkeit war da noch nicht einmal die Rede.
Das größte Manko, mit dem sich "Erase The Pain" nämlich auseinandersetzen muss, ist der latente Mangel an eigenen Ideen und die gleichzeitige Tendenz zu leicht verdaulichen, schlichten Independent-Strukturen, die am Ende aber ebenfalls mit Facetten erweitert werden, die sich eher an die Mainstream-Kultur im Heavy Rock anschmiegen. Die Melodien sind nicht sonderlich wild, die gefühlvolle Seite kann sich nicht vor kitschigen Einflüssen schützen und von Leidenschaft und Inbrunst kann man auch nicht wirklich reden. Irgendwie entwickelt sich die Geschichte zu einer trägen Masse, die zwar angenehm beschwingt daherkommt, in dem Moment jedoch versagt, in dem auch mal ein Akzent gefragt ist - denn davon gibt es auf "Erase The Pain" definitiv zu wenige.
Letztendlich ist die neue PALISADES-Scheibe eine Veröffentlichung, die niemandem wirklich weh tut, die aber auch keine Emotionen frei setzt, von denen man sich nachhaltig berührt fühlen würde. Der Begriff des Durchschnitts ist manchmal einer mit harter Prägung, doch hier scheint er trotz grundsätzlich ordentlichem Songmaterial tatsächlich angebracht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes