PANTALEON - Virus
Mehr über Pantaleon
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- SAOL / H'Art
- Release:
- 16.06.2017
- Virus
- Wake Up
- The Condemned
- Slaves To Ourselves
- March Of The Titans
- The Only One
- Winter's Sun
- Recovery
Sehr starker Prog Metal.
Sieben Jahre ist es her, dass bei mir die EP einer fantastischen jungen deutschen Prog-Metal-Band eintrudelte. Danach hörte ich nichts mehr von den Jungs, so dass ich davon ausgehen musste, dass sich wieder mal eine talentierte, aber unbeachtete Band aus dem Musikzirkus zurückgezogen hätte. Aber nun habe ich das Debütalbum "Virus" von PANTALEON vor mir.
Dass sich die Zeiten geändert haben, macht gleich zu Anfang das Titelstück klar. War die EP noch vom durch DREAM THEATER geprägten 90er Prog Metal beeinflusst, spielt die Band auf dem Long Track 'Virus' trotz hübschem Gitarrensolo und typischem Gefrickel von Tasten, Streichern und Gitarre über weite Strecken härter, moderner und düsterer als früher. Die Streicher - echte Streicher wohlgemerkt - sind übrigens das gesamte Album hindurch präsent. Bemerkenswert ist der Kontrast zwischen der heiteren Sologeige und dem knallharten Rhythmus in 'The Condemned'. Ein Höhepunkt der Scheibe ist 'Slaves To Ourselves'. Eingeleitet von der Bassgitarre, die auch später wieder nach vorne kommt, liefert die Nummer einen dramatischen Chorus, ein starkes Leadbreak und einen wuchtigen Frickelpart, bevor die abgehackten Liedrufe aus dem Titeltrack wiederkehren. Unterstützt wird PANTALEON dabei von den Herren Rick Altzi und Olaf Lenk von AT VANCE, mit denen man sich Drummer Kevin Kott teilt.
Ab 'March Of The Titans', das schon fast in Richtung Power Metal geht, mildert sich die düster-bedrohliche Atmosphäre des bisherigen Albums. Während 'The Only One' als eine Art Powerballade des Prog Metals durchgeht, tendiert 'Winter's Sun' ein wenig zum Jazz mit seiner samtigen Orgel. Überhaupt sind die verschiedenen gekonnt eingesetzten Tasteninstrumente eine Konstante seit der EP. Das finale Dickschiff 'Recovery' greift wieder musikalische und textliche Konzepte seiner Vorgänger auf und beweist so, dass die Gruppe nicht nur ein paar gute Nummern, sondern ein Album aufgenommen hat.
Sicher braucht man einige Durchläufe bei dieser komplexen CD. Doch mit der Zeit ergreift den Freund anspruchsvollen Schwermetalls der Virus von "Virus". Wollen wir hoffen, dass die Band PANTALEON auf diesem Niveau weitermacht und uns mit neuer Kost nicht wieder sieben Jahre warten lässt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser