PANZERBALLETT - X-Mas Death Jazz
Mehr über Panzerballett
- Genre:
- Jazz Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Gentle Art Of Music (Soulfood)
- Release:
- 24.11.2017
- White Christmas (voc)
- Kling, Glöckchen
- Little Drummer Boy
- Es kommt bald (voc)
- Last Christmas
- Rudoplh, The Red-Nosed Reindeer
- For Whom The Jingle Bells Toll
- Let It Snow (voc)
- White Christmas (inst.)
- Rudolph, The Red-Nosed Reindeer (inst.)
- Es kommt bald (inst.)
- Let It Snow (inst.)
O je, du fröhliche!
Wenn PANZERBALLETT ein neues Album ankündigt, ist die Vorfreude groß, denn der Sound der Münchener sucht seit der Gründung 2004 seines Gleichen. Das Quintett um Mastermind Jan Zehrfeld spielt definitiv in seiner eigenen Liga und kredenzt uns nun das sechste Studioalbum.
Coverversionen des PANZERBALLETTs genießten neben den Eigenkompositionen, wie sie zuletzt auf "Breaking Brain" (2015) größtenteils zu hören waren, stets einen besondere Bedeutung. Spontan fallen mir etwa 'The Simpsons', 'Pink Panther', 'Take Five' oder '(I've Had) The Time Of My Life' ein, die ohne Gnade durch den Jazz-Metal-Wolf gedreht wurden. "X-Mas Death Jazz" soll diese erfolgreiche Reihe weiterführen und beinhaltet acht Coverversion populärer nationaler und internationaler Weihnachtsstücke à là PANZERBALLETT.
Es gibt vier instrumentale Stücke, die da wären: 'Kling Glöckchen', 'Little Drummer Boy', 'Last Christmas' und ' For Whom The Jingle Bells Toll'. Insbesondere das WHAM!-Cover ist in seiner Dissonanz und Polyrhythmik eine Wohltat für alle gepeinigten Radio-Seelen da draußen und damit eine äußerst gelungene Anti-Hymne. Auch die anderen drei instrumentalen Stücke haben einen gewissen Unterhaltungswert, wie etwa das Rhythmus-Lautieren beim 'Little Drummer Boy', doch unterm Strich sind es größtenteils Variationen über das Hauptthema und klingen trotz ihrer Fülle an Noten über den Songverlauf irgendwie verloren, hier hätte eine Straffung der Arrangements vielleicht gut getan. Um die Familie unterm Weihnachtsbaum zu schocken oder sich die Originalversionen aus den Ohren zu pusten, reicht es aber allemal.
Im Gegensatz dazu stehen die durch die Bank gelungen Nummern mit Gesangsbeiträgen von Mattias IA Eklundh ('White Christmas' und 'Rudolph, The Red-Nosed Reindeer') , Jen Majura ('White Christmas'), Martin Strasser ('Es kommt bald' (aka 'Leise rieselt der Schnee')), sowie Steffen Kummerer und Mike Keneally ('Let It Snow'). Wie hier mit Textfragmenten und Rhythmus gespielt wird, ist schlichtweg genial - so wird aus Rudolph ein fast furchterregendes Rentier mit roter Nase. Insbesondere die eigenständige Version von 'Leise rieselt der Schnee' ('Es kommt bald') ist ganz großes Kino und wenn Steffen Kummerer (OBSCURA) in 'Let It Snow' wie ein wilder Hirsch los röhrt, knackt der Nacken.
"X-Mas Death Jazz" verliert manchmal etwas den Faden, bietet aber größtenteils einen wichtigen kulturellen Beitrag zur Anti-Weihnacht. Wer es einfach mag, der sollte die Finger weg von PANZERBALLETTs Weihnachtsliedern lassen und "Wir warten auf's Christkind" (1998) der ROTEN ROSEN auflegen, was ein paar Jahre auf dem Buckel hat und niedrigschwelliger ist, doch nicht minder unterhaltsam.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke