PAPIR - IX
Mehr über Papir
- Genre:
- Post Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Stickman Records
- Release:
- 21.11.2025
- IX. I
- IX. II
- IX. III
- IX. IIII
- IX. IIIII
- IX. IIIIII
- IX. IIIIIII
Der Fluss der stillen Klänge - oder Begleiterscheinungen für die Fahrstuhlfahrt?
Die genaue Chronologie im Release-Terminplan von PAPIR habe ich noch nicht ganz gecheckt. Die Band hat abseits ihrer Live-Veröffentlichung alle Studioalben durchnummeriert, macht nun aber einen eigenartigen Sprung von "7" zu "IX" - Gründe hierfür sind allerdings nicht bekannt, ebenso wenig mögliche Ursachen wie bereits eingespielte Stücke, die jedoch erst im Nachhinein veröffentlicht werden sollen. Diese Irrungen und Wirrungen sind im Sound der neuen Scheibe aber gewohntermaßen nicht Bestandteil des Hörerlebnisses, welches einmal mehr recht speziell ist, diesmal aber relativ viel Zeit benötigt, um wirklich lebendiger zu erscheinen.
Es verbietet sich zwar, beim anspruchsvollen Sound der Roadburn-erprobten Dänen von Fahrstuhlmusik zu sprechen, jedoch rauschen diesmal erstaunlich viele Passagen spürbar unauffällig an meinen Ohren vorbei, weil der relaxte Sound von "IX" in der ersten Hälfte eigentlich nur im Hinblick auf die Arbeit an Drums und Percussions wirklich aufregend erscheint. Zwar improvisiert PAPIR mannigfaltig und ist in der reinen Betrachtung des dargebotenen Handwerks sicherlich nicht zwingend easy listening, doch der psychedelisch gefärbte, instrumentale Post Rock setzt anfangs zu selten Akzente und kann folglich auch nicht besonders beeindrucken.
Mit dem dezent jazzigen, aber sicherlich nicht überladenen 'IX. IIII' kommt es dann erstmals zu einigen peppigen Parts, die die gelegentliche Lethargie ein wenig durchbrechen und demonstrieren, dass immer noch eine Menge Feuer in den Dänen steckt. Doch relativ zügig kehrt die Truppe wieder zu den verträumten, bisweilen melancholischen, aber eben viel zu unaufgeregten Arragments zurück und schafft es irgendwie nicht, den Hörer längerfristig mitzureißen. Das mag vermutlich anders sehen, wer die betonte Stille in einem derartigen musikalischen Rahmen besonders schätzt, doch für meinen persönlichen Geschmack ist "IX" an manchen Stellen mit zu großen Längen versehen und kommt nie richtig in Schwung - und das ändert sich auch in den seltenen Momenten nicht, in denen ein bisschen Art-Rock-Ambiente in die Songs einfließt. Noch einmal: Von Langeweile zu sprechen, wäre an und für sich falsch. Aber zu großen Teilen kann man sich nicht des Eindrucks und dann auch der Erfahrung erwehren, dass genau diese hier zu häufig eintritt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes


