PATHOLOGY - Pathology
Mehr über Pathology
- Genre:
- Brutal Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Comatose Music
- Release:
- 21.07.2017
- Lamentation
- Dolorous
- Litanity
- Servitors
- Dissevered
- Putrescent
- Doth
- Shudder
- Opprobrium
- Vermilion
Geballer - und das war's auch schon...
Niemand wird sich wagen, die handwerklichen Fertigkeiten der Jungs von PATHOLOGY in Frage zu stellen; das Quartett hat seine Sozialisation bei vielen legendären Vertretern der amerikanischen Death-Metal-Szene durchlebt und sollte unter neuer Flagge auch tauglich sein, die technischen Möglichkeiten aus dem Stegreif abzurufen.
Selbiges geschieht schließlich auch auf dem neuen, selbst betitelten Werk der Hobby-Pathologen, und das wohlgemerkt in allen erdenklichen Tempolagen. Vor allem Schlagwerker Dave Astor, der zuletzt noch bei CATTLE DECAPITATION die Takte verdreht hat, blastet mit unmenschlicher Gewalt und lässt Zweifel daran aufkommen, ob ihm tatsächlich nur zwei Arme gewachsen sind. Doch während man so staunt und sich verblüffen lässt, was dieses Trio an den Instrumenten bewerkstelligt, ist man nicht minder überrascht, wie wenig der Stoff von "Pathology" mit einem macht. So präzise die Band auch auf den Punkt kommt, so brutal die Songs auch sein mögen und so stiltreu alle zehn Kompositionen über die Ziellinie brettern: Es ist immer nur derselbe Brachialblast, der sich aufgrund seiner verfrickelten Rhythmen zwar als abwechslungssreich verkaufen möchte, am Ende aber fast schon schematisch drauflos prügelt und wohl niemanden mehr fordern dürfte, der sich in des US-Todesblei-Szene ein wenig auskennt.
Doch wie kommt es dazu? Was geschieht genau? Tja, es ist wohl einfach der Umstand, dass die Herren viel zu abgebrüht daherkommen und der Meinung sind, es würde ausreichen, einfach wieder ein paar beliebige Riffs in die Runde zu schmeißen und zu sehen, was dabei herauskommt, wenn man Geschwindigkeit und Fingerfertigkeit zu den wichtigsten Begleiterscheinungen macht. Feeling und Leidenschaft sind wohl das genaue Gegenteil dieser mechanischen Arbeitsweise, aber genau diese beiden Aspekte kommen auf "Pathology" deutlich zu kurz. Wer's einfach nur brutal mag, ist vielleicht an der richtigen Adresse. Wer aber ein bisschen länger Spaß haben möchte, sollte sich noch einmal umsehen, denn es gibt denkbar stärkere Platten als den neuen PATHOLOGY-Silberling!
Anspieltipp: Shudder
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes