PAVILLON ROUGE - Dynasteia Klub
Mehr über Pavillon Rouge
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Dooweet
- Release:
- 30.03.2018
- L'harmonie et la force
- Ô legions, Ô triomphes
- Dynasteia Klub
- Le rayonnement du Temple nouveau
- In Aenigmate
- Bodhisattva
- Notre foi brûle encore
- Dans l'ailleurs absolu
- Ad Augusta
Ein kleiner Schritt zurück.
Irgendwie hat mir das letzte PAVILLON ROUGE-Album ein ganzes Stück besser gefallen als der neue Release der französischen Industrial-Metal-Combo. Die Band hat die Spannung rausgenommen und sich diesmal eher auf eine martialischere Vorgehensweise eingeschworen, die "Dynasteia Klub" nicht nur einmal um die Ohren fliegt. Denn die Ansätze von einprägsamen Momenten kommen nicht durch, die manchmal recht bizarre und zudem immens aggressive Vermengung von stampfenden Beats und radikalen Gitarensounds wird in der Produktion nur sehr undifferenziert aufgefangen, und auch sphärisch ist die Platte ein Rückschritt, weil Heavyness und das fast schon hasserfüllte Vorgehen eine größere Priorität genießen als die klangliche Aufbereitung der neuen Songs.
In der Folge gestaltet sich der letztendliche Output immer wieder sehr schwierig, weil die Band mit einer Hektik zu Werke geht, die gar nicht erforderlich ist, von der sie sich aber doch immer wieder mitreißen lässt. Wirklich interessante Nummern wie 'In Aenigmate' und 'Ad Augusta' werden vom Overkill der Elemente regelrecht erstickt und können sich nicht dagegen wehren, dass PAVILLON ROUGE die Gedanken derart wild kreisen lässt, dass man irgendwann extreme Schwierigkeiten hat, noch zu folgen - oder dies auch nur zu wollen.
Die Platte nun aber kaltzusstellen, wäre auch nicht richtig, denn die vertrauten, auch diesmal wieder sehr guten Ansätze sind auch auf "Dynasteia Klub" vorhanden, an Energie mangelt es dem Album sicherlich auch nicht, und den Mut zum Risiko strahlen die Franzosen auch anno 2018 wieder aus. Der Unterschied zur letzten Scheibe besteht allerdings darin, dass PAVILLON ROUGE diesmal weniger Ertrag mit nach Hause bringt. Nur gut die Hälfte des gebotenen Materials kann auch nachhaltig überzeugen, und genau das dürfte für die Ambitionen dieser stets motivierten Combo deutlich zu wenig sein. Vielleicht sollte man die Songs noch einmal in ihre Einzelteile zerlegen und die überflüssigen, Chaos fördernden Inhalte über Bord schmeißen. Denn in reduzierter Form würde so manche Nummer sicherlich besser zünden, als es nun der Fall ist.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes