PEARCY, STEPHEN - View To A Thrill
Mehr über Pearcy, Stephen
- Genre:
- Hard / Sleaze / Classic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l. / Soulfood
- Release:
- 09.11.2018
- U Only Live Twice
- Sky Falling
- Malibu
- One In A Million
- Double Shot
- Secrets To Tell
- Not Killin’ Me
- Dangerous Thing
- I’m A Ratt
- From The Inside
- Violator
Solo-Album trotz Bekenntnis zur Band
Man kann es drehen und wenden wie man will, der Einstieg 'U Only Live Twice' ist absolut gelungen und lässt sofort an RATT und nichts anderes denken. Und das nicht bloß, weil die Stimme von STEPHEN PEARCY immer noch unnachahmlich ist, sondern noch viel mehr, weil der Opener Erinnerungen an die Frühwerke der US-Hard-Rock-Legende suggeriert.
Nicht gerade wenige Fans wünschen sich zwar ohnehin seit Jahren, dass sich der alte Haudegen endlich wieder intensiver um den Fortbestand der Formation kümmern würde, doch so wirklich in die Gänge kommen will das Nagetier offenbar nicht mehr. Welcher, der sich nach wie vor in vielen Belangen nicht unbedingt einig wirkenden Streitparteien man nun mehr Glauben schenken will, warum das so ist, bleibt jedem selbst überlassen und soll hier auch nicht weiter Thema sein, schließlich ist STEPHEN PEARCY auch mit seinen Solo-Scheiben relevant.
Zum einen weil seine Stimme offenbar unkaputtbar ist und Stephen auch auf seinem jüngsten Album mehrfach röhrt wie in seinen besten Tagen. Noch viel mehr aber, weil er in seinem langjährigen Kollegen Erik Ferentinos offenbar genau jenen kongenialen Songwriting-Partner finden konnte, den er benötigt um "seinen" Sound zum Besten zu geben.
Dadurch kommt nicht nur der Opener mit "Out Of The Cellar"-Referenz aus den Boxen, auch das von der eher gemäßigteren Ausrichtung an das 1988er-Werk "Reach For The Sky" gemahnende 'One In A Million' sollte eingeschworenen RATT-Fans – trotz verhältnismäßig modern getunter Gitarren, für die ebenfalls Erik verantwortlich zeichnete - auf Anhieb munden. Noch viel mehr die unmissverständlich betitelte Bekenntnis-Nummer 'I'm A Ratt', der man auch ein gewisses Augenzwinkern des Sängers anmerkt.
Dennoch stellt das von Matt Thorne (Bass, Keyboards, Produktion) und Schlagzeuger Scott Coogan unterstützte Duo keineswegs den Anspruch einzig und allein die Veröffentlichungslücke von RATT zu schließen. Das dargebotene Spektrum ist nämlich wesentlich breiter und erklärt gewissermaßen den Grund für eine abermalige Solo-Scheibe von STEPHEN PEARCY.
Der gute Mann hat nämlich offensichtlich nicht bloß reichlich Spaß am Rocken, sondern wohl auch noch einiges vor. So geht es in einigen Songs mit weit weniger RATT-Sleaze, dafür mit umso mehr KISS im Handgepäck geradewegs ins typisch US-amerikanische Stadion-Rock-Universum, aber auch bei AEROSMITH legte man so manchen Kurzbesuch ein, um sich Zitate auszuborgen.
Da auch diese Leihen ordentlich eingearbeitet und mit entsprechender Hingabe zelebriert werden, lässt sich festhalten, dass momentan im Hause PEARCY (zumindest musikalisch) alles in Ordnung ist. An der Zeit, sich endlich mal bei uns die Ehre auf der Bühne zu geben, wär’s aber trotzdem. Was denken Sie, Mr. PEARCY?
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer