PERCOSSA FOSSILE - Magnitudo
Mehr über Percossa Fossile
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Go Down Records
- Release:
- 06.06.2025
- WC
- Cöins
- Droga
- Drown
- Boiling Sweat
- Please
- Nora
- Magnitudo Pt. 1
- Magnitudo Pt. 2
- Magnitudo Pt. 3
Noise-Prog der feinsten Sorte.
Eine wilde Jam-Rock-Orgie feiern die Jungs von PERCOSSA FOSSILA, und bevor man sich versieht, befindet man sich in einer wilden, krachigen, manchmal gar jazzigen Prog-Rock-Show, die sich mal so ganz weit ab vom klassischen Kurs bewegt, dass die Neugierde alleine schon durch das außergewöhnliche klangliche Erscheinungsbild des Trios geweckt ist. Doch auch musikalisch kann die Band auf "Magnitudo" immer wieder Akzente setzen, wirbelt mit schmutzigen Heavy-Rock-Grooves um sich, lässt es gelegentlich sogar betont punkig angehen, nimmt dann auch mal wieder den Retro-Prog ins Visier, nur um im nächsten Augenblick mit einer schweißtreibenden Alternative-Kanonade wieder aus allen Rohren zu feuern.
"Magnitudo" ist ein aufgeregtes, gleichzeitig aber auch aufregendes Album, in dem die Grenzen des traditionellen Progressive Rocks in jedem einzelnen Takt gesprengt werden. In dem verschiedenste widersprüchliche Stilbrüche einen gemeinsamen Konsens finden, welches aber auch zwischenzeitlich furios drauflos rockt und dabei auch mal die komplexen Arrangements außen vor lässt. Eine Numemr wie 'Please', mit ihrem räudigen Indie-Anstrich beispielsweise, gibt dem knotigen Gehiren ein wenig Entlastung, aber auch 'Drown' ist ein bisschen straighter geraten, wenngleich die hier gebotenen Verschnaufpausen natürlich in Relation zum Gesamterleben "Magnitudo" stehen.
Das dreiteilige Titelstück ist schließlich das Halleluja dieses Albums, ein ziemlich harter Brocken, der den wilden Charakter der Platte noch einmal auf besondere Weise hervorhebt, aber auch das Anspruchsdenken der Italiener in den Vordergrund rückt. Dieser Mix aus gelegentlicher Verrohung und noisigem Prog klingt einzigartig und beschert der band schnell eine eigene Nische, die man gerne teilt - denn man hat nie das Gefühl, dass PERCOSSA FOSSILE nicht exakt weiß, was gerade geschieht. Unkontrolliert und doch fokussiert, so mag man das empfinden, doch auf "Magnitudo" passiert nichts ohne Grund. Jeder Baustein ergänzt den anderen und jedes noch so freakige Riff ergibt Sinn. Diese Scheibe ist ein echtes Event, ungestüm und dreckig und dennoch so überwältigend. Lauten Applaus bitte, denn das war absolut nicht zu erwarten!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes