PERDITION'S LIGHT - Endzeit 2.0
Mehr über Perdition's Light
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.11.2017
- Dark Passenger
- Bleeding Tides
- Seelentransplantation
- Mighty Observer
- Fall Of Mankind
- Die Sichten der anderen Seite
- Mournings Breeze
- Blackened Wine Of Remembrance
- Crop Of Fatality
- Endzeit 2.0
Eine Machtdemonstration aus dem heimischen Underground
Bei PERDITION'S LIGHT treffen zwei Protagonisten des hiesigen Black-Metal-Undergrounds aufeinander: Sorath hat bei THORNGOTH schon einige Erfahrungen sammeln können, wohingegen Umbra sich bei NEBELKRÄHE schon mehrfach profilieren konnte. Gemeinsam haben sie nun ein Projekt aus der Taufe gehoben, das sich gegen die konventionellen Strömungen im Black Metal stellen möchte, ohne dabei die eigentlichen Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Und mit "Endzeit 2.0" hat das Duo schließlich ein Album entworfen, das in seinem Kern kaum traditioneller sein könnte, musikalisch aber so viele neue, aufregende Wege einschlägt, dass Puristen sicherlich ihre Schwierigkeiten haben werden - eine Kröte, die bereitwillig geschluckt werden sollte.
Denn das hohe Maß an Abwechslung, das die zehn neuen Stücke bieten, geht zu keiner Zeit auf Kosten der inhaltlichen Homogenität. PERDITION'S LIGHT verlässt zwar immer wieder den Pfad des klassischen Black Metals, um in seinen Grenzregionen zu wildern, doch in der Grundkonzeption bleibt "Endzeit 2.0" absolut stimmig. Wenn nach dem durch und durch dissonanten Opener 'Dark Passenger' plötzlich einige BORKNAGAR-ähnliche Clean Vocals auftauchen und 'Bleeding Tides' schon zu Beginn einen gehörigen Kontrast aufstellt, ist man zwar erst einmal überrascht, aber eben nicht vor den Kopf gestoßen. Und das ist eben der feine Unterschied, den sich die Band immer wieder zu nutzen macht. 'Blackened Wine Of Remembrance' mit seinen Industrial-artigen Stakkatos verlässt insofern ebenso das schwarzmetallische Terrain wie das außergewöhnliche und immens starke 'Seelentransplantation', bewahrt aber entscheidende Elemente, die PERDITION'S LIGHT respektive "Endzeit 2.0" nach wie vor als lupenreine Black-Metal-Combo auszeichnen.
Und egal ob die beiden Urheber darauf nun Wert legen oder nicht: Der Brückenschlag ist gelungen und die Roots sind jederzeit greifbar. Unterdessen kristallisiert sich mit wachsender Spieldauer immer deutlicher heraus, dass jede einzelne der zehn neuen Kompositionen als absolutes Highlight durchgeht; während man sich nämlich noch mit den gelegentlichen Stilbrüchen der Herren Songwriter beschäftigt, festigt sich der Gedanke, dass die Platte nicht nur als Gesamtes eine immense finstere Strahlkraft hat, sondern auch jeder einzelne Baustein einen Bonusapplaus verdient. Sorath und Umbra haben die Randgebiete ihres Lieblingssounds erforscht und dabei nicht nur fortschrittliche Resultate erzielt, sondern auch zehn durchweg überzeugende Tracks entworfen, die im zeitgemäßen Black Metal des Jahres 2017 auf jeden Fall das Maß der Dinge prägen. Der fällige Plattenvertrag sollte daher nur noch eine Frage der Zeit sein - und das verdientermaßen!
Anspieltipps: Seelentransplantion, Die Sichten der anderen Seite, Dark Passenger
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes