PERDITION'S LIGHT - Sequenzen des Niedergangs
Mehr über Perdition's Light
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Talheim Records
- Release:
- 24.11.2023
- Sterbend
- Frei
- Asche
- Sink' ins Leere
- Dornen
- Reste
- Nebel
- Einsamkeit
- Rot
- Verblasste Lichter der Welt
- Abbild verloschener Seelen
- Outro
Schwieriger Einstieg, erhabenes Finale!
Nach ihrem sagenhaften Einstieg vor sechs Jahren ist es um die beiden Musiker PERDITION'S LIGHT ein bisschen ruhiger geworden. "Endzeit 2.0" überzeugte mit einer Mischung aus gezielter Aggression und hymnischen Black-Metal-Epen und setzte sich im deutschen Underground als eine der besten Scheiben des damaligen Jahrgangs fest. Mit "Sequenzen des Niedergangs" verschafft die Band der etwas längeren Geduldsprobe nun endlich Abhilfe, kann sich aber leider nicht wieder auf jenem Level einnisten, welches das Debüt seinerzeit als Maßstab definierte - vielleicht auch, weil sich die zwölf Stücke der zweiten Platte gerade in den ersten Durchgängen nicht so recht ankern lassen wollen.
PERDITION'S LIGHT kämpft diesmal mit einigen Anlaufschwieigkeiten, gerade was den melodischen Part der neuen Kompositionen anbelangt. Besonders zum Einstieg in die 70-minütige, teils sehr emotionale Reise kommt die Band nicht immer auf den Punkt und hinterlässt in Nummern wie 'Frei' und 'Asche' noch einige Fragezeichen. Die epischen Gesichtszüge von "Sequenzen des Niedergangs" entfalten sich etwas holpriger, die Breaks zünden nur behäbig, und auch die latente Aggression - damals noch sehr effizient eingesetzt - kommt noch nicht ganz an jene Wirkung heran, die man auf "Endzeit 2.0" von Anfang an spüren konnte.
Doch das Material nimmt zu einem späteren Zeitpunkt Fahrt auf, speziell in den Stücken, in denen PERDITION'S LIGHT sich etwas mehr Zeit nimmt, die Ideen reifen zu lassen. 'Dornen' entpuppt sich nach schleppendem Anfang zur ersten echten Hymne, das ausladende 'Nebel' überzeugt mit sehr passenden Tempoverschärfungen, und mit 'Einsamkeit' und 'Rot' kehrt die Band zur gewohnten Klasse zurück und wahrt dabei auch wieder den hohen Anspruch, der sich hier in spannenden Abfahrten, gezielter Dynamik und einigen (wenn auch nicht überbordenden) heroischen Passagen niederschlägt.
Wenn "Sequenzen des Niedergangs" schließlich im 'Outro' mündet, hat man auf jeden Fall wieder die Gewissheit, ein richtig gutes Black-Metal-Album wahrgenommen zu haben, das zwar nicht ganz auf der gleichen Stufe wie der direkte Vorgänger steht, nach leichten Startproblemen dann aber doch wieder sehr gut in die Spur kommt und eine Menge Überzeugendes zurücklässt. PERDITION'S LIGHT gehört nach wie vor zu den interessantesten Erscheinungen des hiesigen Undergrounds und verdient trotz der genannten Kritikpunkte weiterhin die Aufmerksamkeit der hiesigen Black-Metal-Community!
Anspieltipps: Nebel, Rot
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes