PERFECT PLAN - All Rise
Mehr über Perfect Plan
- Genre:
- Melodic Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers / Soulfood
- Release:
- 20.04.2018
- Bad City Woman
- In And Out Of Love
- Stone Cold Lover
- Gone Too Far
- What Goes Around Comes Around
- Too Late
- Can't Turn Back
- Never Surrender
- 1985
- What Can I Do
- Heaven In Your Eyes
Melodic-Heavy-Rock aus Schweden mit großartigem Sänger
Aktuell ist Melodic Heavy Rock aus Schweden ein wahres Gütesiegel. Da bildet auch PERFECT PLAN keine Ausnahme. Ich bin jedoch echt mal gespannt, wann der Markt und die Hörerschaft diesem überdrüssig werden, wenn man sich die Anzahl der Veröffentlichungen in diesem Bereich im Moment anschaut. Noch ist ein Stück vom Kuchen vorhanden, von dem das Quintett aus Örnsköldsvik mit seinem Debütalbum "All Rise" gerne etwas abhaben möchte. Dafür haben die Musiker ihre Plattensammlungen gewälzt und ein munteres Potpourri zusammengestellt.
Die Band um Ausnahmesänger Kent Hilli, von dem wir hier oder da in Zukunft sicherlich noch mehr hören werden (Frontiers wird sich schon die eine oder andere Konstellation einfallen lassen), beweist in den fünfzig Minuten durchaus Vielseitigkeit, was hoch anrechenbar, aber gleichzeitig auch das größte Problem ist. Die Band wechselt ständig zwischen klassischem, schwedischem AOR-Melodic-Rock und US-Heavy-Rock hin und her. Mal stehen ihre Landsleute von TREAT und EUROPE Pate, speziell aus den Achtzigern, mal sind es eher Bands wie FOREIGNER, SURVIVOR, WHITESNAKE, GIANT und vor allem JOURNEY, die auf "All Rise" ihre Visitenkarte abgeben. Die Gitarren von Co-Chef Rolf Nordström rocken in homöopathischen Dosierungen, die Keyboards von Leif Ehlin pendeln ständig zwischen 80er-Plastiksounds und Hammond-Orgel. Die Rhythmussektion groovt und schiebt gerne, sofern sie darf, und ist von der tollen Produktion auch sehr erdig in Szene gesetzt. Mir gefallen die Herrschaften vor allem mit US-Schlagseite am besten ('In And Out Of Love', 'Gone Too Far', 'What Comes Around Goes Around', 'Can't Turn Back', 'What Can I Do'), während die Partyrocker zwar durchaus nett daherkommen, aber keinen allzu großen bleibenden Eindruck hinterlassen möchten ('Too Late', 'Never Surrender', '1985', 'Heaven In Your Eyes'). Angenehm überraschende Randnotiz: Es hat sich keine Ballade auf das Album geschlichen.
Das Musik lebt vom fantastischen Gesang, den komplett schmeichelnden und irgendwie vertrauten Melodien und dem ständigen Gefühl, Teil einer Zeitreise zu sein. Die Stimmung und Umgebung muss definitiv passen, in der man sich die Scheibe anhört. Entspannt an einem lauen Sommerabend wäre schön, denn nebenbei und in einer hektischen Situation funktioniert "All Rise" sicher nicht. Genreliebhaber sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren - auch wenn hier mal ausnahmsweise Erik Martensson seine Finger nicht irgendwie im Spiel hat.
Anspieltipps: In And Out Of Love, Gone Too Far
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach