PERISH - The Decline
Mehr über Perish
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Supreme Chaos/Red Flame
- Release:
- 15.07.2022
- Joyless
- Relentless
- Soulless
- Sleepless
- Breathless
- Hopeless
Atmosphärischer, kleiner Geniestreich.
Wer seinen Black Metal hochatmosphärisch und bissig zugleich mag, der wird an PERISH nicht vorbeikommen. Mit "The Decline" liegt das Debüt des Dreigestirns vor, das wohl am ehesten mit dem melodisch-tödlichen Schwarzstahl verglichen werden kann, der Mitte der 1990er Jahre vorwiegend in Skandinavien produziert wurde. So drücken sich Wut und Aggression einerseits, finstere Auren, pechschwarze Melodien und ein sehr bedrohliches Klanggewitter andererseits gegenseitig die Klinke in die Hand, erzeugen zusammen ein sehr intensives Erlebnis, das vor 25 Jahren Berge versetzt hätte und im Hier und Jetzt zumindest für sehr viel Aufsehen sorgen kann.
"The Decline" ist ein Album, das von seinem melancholischen Ambiente und der starken Ausstrahlungskraft lebt. Lieber zu lang als zu kurz, so die Marschroute des Debüts, das jedoch keinesfalls langatmig daherkommt. Im Gegenteil, die drei PERISH-Musiker geben ihrer aggressiven Düsterursuppe nur den Raum, die sie zur Entfaltung ihrer kompletten Lichtlos-Seele benötigt. Vor allem der schmale, aber erfolgreiche Spagat aus Verzweiflung und diesen dezenten Hoffnungsschimmern in Form wohlig-warmen Melodien, den kleinen, vereinzelten Lichtern am Ende des Tunnels, ist genau das, was PERISH beherrscht und "The Decline" derart effektvoll erscheinen lässt.
Dass die Herren ein Händchen für Atmosphäre und eine besondere Klangumgebung haben, kommt nicht von Ungefähr, hinter GS, FF und RJ stecken Musiker, die ihr Handwerk verstehen. So oder so ist das sechsteilige Manifest der düsteren Seite ein Abenteuer, auf das man sich einlassen muss. Allein die Titel sprechen schon eine deutliche Sprache, denn ob nun 'Relentless', 'Soulless', das melodische 'Breathless' oder der zehnminütige 'Hopeless'-Rausschmeißer ertönen und uns ihre traurige, aggressive und beinah schon animalische Fratze entgegenstrecken, so liegt schon beinah etwas Schwarzmagisches in der Luft, etwas Einlullendes, das uns nahe des Abgrundes zieht, nur um dann, angefangen wieder bei 'Joyless' die Fahrt in die letzten Winkel der Hölle von neuem beginnen zu lassen. Harter, aber starker Tobak.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp