PERMUTATION - Transience
Mehr über Permutation
- Genre:
- Melodic Black Metal / Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Apostasy Records
- Release:
- 22.09.2023
- A Feast For Crows
- Arrow Of Time
- Into The Abyss
- Lost In Transience
- We Shall Serve
- Apostasy
- Creation
- Trapped In Snugness
- Feed Upon Their Flesh
- You
Spannende und erfrischende Melodic-Black-Metal-Abreibung.
Ich bin ganz ehrlich: Wenn inzwischen ein Debüt eines ganz neuen Black-Metal-Projektes auf meinem Schreibtisch landet, hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Zu oft handelt es sich dabei um handwerklich solide gemachte, aber musikalisch eben doch schrecklich vorhersehbare Beiträge zu einem Genre, das sowieso schon heillos überlaufen ist. Andererseits lassen sich in dem schier undurchdringlichen Dickicht immer wieder Perlen finden, weshalb ich natürlich auch dem Duo PERMUTATION aus dem Emsland ein Ohr leihe. Gerade auch, weil mit Apostasy Records ein Label hinter den beiden, übrigens nicht näher namentlich genannten Musikern steht, das immer wieder einmal überraschende Funde unters Volk bringt. Ist mit "Transience" ein weiterer Coup gelungen?
Nun, der Opener 'A Feast For Crows' ist erst einmal kein musikalischer Offenbarungseid, haben wir es hier zumindest in den ersten Minuten doch schlicht mit melodischem Black Metal zu tun, dessen Melodiebögen allerdings zugegebenermaßen direkt aufhorchen lassen. Ab der Mitte der Nummer schleichen sich plötzlich auch ein paar stampfende Death-Metal-Riffs in den Bandsound ein, und wenn die Gitarren-Leads zum Ende hin auch noch epische Melodien auspacken, ist mein Interesse endgültig geweckt. Insgesamt ist der Opener schlicht und ergreifend eine fesselnde und kurzweilige Nummer, die mich durchaus an Größen wie DISSECTION denken lässt, was natürlich hervorragende Vorraussetzungen sind.
Es wird aber sogar noch besser, denn wenn 'Arrow Of Time' auch noch recht offensichtlich in Melodic-Death-Gefilde schielt, höre ich plötzlich auch dank der herrlich heiseren Screams Parallelen zu CHILDREN OF BODOM heraus, die mein Herz einen kleinen Luftsprung machen lassen. Die Emsländer orientieren sich dabei aber keinesfalls an den späten COB-Werken, sondern zitieren viel mehr das rohe und ungeschliffene Debüt "Something Wild", weswegen sich dieser neue musikalische Einfluss auch wunderbar in das weiterhin von schwarzmetallischer Raserei geprägte Klangbild einfügt. Selbiges bleibt auch - zur Beruhigung aller Puristen - immer der zentrale Fokus von PERMUTATION und sorgt dafür, dass "Transience" immer im Extreme Metal verwuzelt bleibt. Die Blicke über den Genre-Tellerrand sorgen aber eben gleichzeitig für eine fast schon unverschämte Eingängigkeit, die zum Beispiel 'Into The Abyss' oder auch 'Apostasy' zu absoluten Volltreffern macht. Und auch dezent folkige Ausflüge im eben erwähnten 'Apostasy' oder 'We Shall Serve' passen wunderbar ins Gesamtbild, wobei mir hier teilweise sogar SUIDAKRA oder auch SAOR als musikalische Vorbilder in den Sinn kommen.
Insgesamt macht diese erfrischende Herangehensweise und die ohne Scheuklappen erfolgende Vermengung artverwandter Stilrichtungen das PERMUTATION-Debüt zum einem sehr hörenswerten Melodic-Black-Metal-Release, der wohltuend aus der grauen Masse des Genres heraussicht. Bitte mehr davon, meine Herren, und das auch gerne sehr bald, denn "Transience" hat mir unheimlich viel Vergnügen bereitet!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs