PERPETUAL DREAMS - Arena
Mehr über Perpetual Dreams
- Genre:
- Melodic Prog
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 09.02.2006
- Arena
- Push
- Falling Down
- Braveheart
- No More Lies
- Escape In Em
- My Revenge
- Alive
- Conspiracy
- Forever Lost In Time
- Terrorslaves
- Push (Videoclip)
Exoten-Metal-Time again. PERPETUAL DREAMS stammen aus Brasilien, haben dort mit "The Dark Way Project" (1998), "Forever" (2000) und "Eyes To Infinity" (2003) bereits drei Veröffentlichungen in ihrer Diskographie stehen. Sind demnach also keine Frischlinge mehr, so dass ich mit einiger Vorfreude an "Arena" heran getreten bin.
Äußerlich schick verpackt, brät mir nach einem kurzen Sphären-Intro der Uptempo-Knaller 'Push' um die Ohren. Und hier offenbaren sich leider auch gleich die Schwachpunkte der Band, die sich leicht verschachtelten Power Metal auf ihre Fahnen geschrieben hat.
Da wäre erst einmal der Sound. Kinder, ich bin weiß Gott kein Sound-Fetischist aber dieses Pappschachtel-Syndrom im Drumbereich geht auf keine Kuhhaut. Hinzu kommt der merkwürdige Klang des variabel eingesetzten Keyboards, das an manchen Stellen völlig unvorbereitet deutlich an Volumen gewinnt und somit den Hörer hinterhältig an den Löffeln packt. Neben diesen Soundschwächen, habe ich obendrein noch ein Problem mit dem Gesang. Eduardo D'Avila ist sicherlich kein unbegabter Fronter, aber er hat genau die Stimmlage, bei der ich in höheren Regionen geneigt bin, die "Skip"-Taste zu betätigen. Und wenn das jemand schreibt, der Alan Tecchio in jeder Sirenen-Lage abgöttisch abfeiert, muss das wohl etwas zu bedeuten haben. Aber genug der negativen Worte. Es gibt nämlich auch ausreichend Positives über "Arena" zu berichten.
Über das ordentliche Songwriting zum Beispiel, welches nicht selten an IRON MAIDEN erinnert. Sicherlich keine schlechte Parallele. So bollern 'Push' oder auch 'My Revenge' flott über mich hinweg und vermögen mich sogar zum spontanen Luftgitarre-Spielen zu ermutigen. Denn spielen können die Jungs auf jeden Fall. Und auch wenn nach meinem Geschmack an einigen Stellen zu viel oder zu lange soliert wird, werden Klampfer hier sicher auf ihre Kosten kommen. Warum es mit 'Escape in Em' dann als Sahnehäubchen gar noch ein reines, wenn auch sehr kurzes, Instrumental geben muss, entzieht sich meinem Verständnis. Dagegen steht der gelungene Einsatz der Tasteninstrumente, welcher auch vor Orgelklängen nicht zurück schreckt. Hier kommt gelegentlich gar 70s-Feeling auf. Sehr schön.
Insgesamt ergibt das für mich ein zwiespältiges Bild, welches ich mit einem anderen Sänger, anderem Sound und eventuell auch mit weniger Regen vor dem Fenster, deutlich besser bewertet hätte. Das ist aber alles sehr spekulativ und so kann ich allen nur dringend raten, einen Satz Ohren vor dem Kauf zu investieren und selbst zu entscheiden, ob ich hier völligen Blindsinn geschrieben habe.
Anspieltipps: Push, No More Lies, My Revenge
- Redakteur:
- Holger Andrae