PERSONA NON GRATA - Shade In The Light
Mehr über Persona Non Grata
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Sensory/Alive
- Release:
- 06.03.2009
- Before The Reason
- Dual Unity
- Single Unity
- Collision Course
- Fives
- Shade In The Light
- Longing
- Empty Shadows
- Personal Gratitude
- Stillness
Feiner Hellenen-Prog Metal, quasi eine tolle Überraschung aus einer unverhofften Ecke der Metalwelt
Um es vorweg zu nehmen – die positivste Überraschung der letzten Zeit sind für mich PERSONA NON GRATA. Der Erstling der Griechen kam ganz unerwartet und hält sich seit geraumer Zeit in meinem Player. Erstaunlich auch deshalb, weil ich dachte, es gäbe gar keinen Prog Metal in Griechenland, die wären alle völlig true da unten. Großer Irrtum.
Aber diesen Irrtum merzen PERSONA NON GRATA gründlich und nachhaltig aus. Nicht nur, dass man ihnen attestieren darf, gleich mit dem Debütalbum in die Oberliga des Prog Metal vorgestoßen zu sein, sie machen sogar Einiges besser als so manche etablierte Kollegen. Die üblichen Voraussetzungen wie Beherrschen der Instrumente und einen guten Sänger in den Reihen zu haben, quasi die Pflicht des Prog, meistern sie mit Bravour. Sänger Bill Axiotis darf dabei ruhig prominent erwähnt werden, da er über eine große stimmliche Bandbreite verfügt, auch wenn der Gesang in den hohen Noten schon mal in ein an David Taylor, der die frühen JACOB’S DREAM Alben eingesungen hat, erinnerndes angestrengtes Schreien übergeht. In tieferen Lagen dagegen kann er es mit den Besten aufnehmen und erinnert häufig an Volker Walsemann (POVERTY’S NO CRIME) und gelegentlich an Ray Alder (FATES WARNING).
Obendrein schaffen die Griechen die Kür: Die schreiben packende, nicht ausufernde Songs, denen es dennoch an Nichts fehlt. Üblicherweise sind in der Progszene die langen Stücke die Highlights eines Albums. Auf "Shade In The Light" schafft es gerade einmal ein Song über die Sieben-Minuten-Marke. Zwar müssen wir deswegen auf minutenlange Soloeskapaden verzichten, aber ich persönlich freue mich über Songdienlichkeit. Anstatt ihre Fähigkeiten zu demonstrieren, dominiert das musikalische Werk über den einzelnen Instrumentalisten, so dass das Album keine Durststrecken voller Gefiedel enthält.
Erstaunlicherweise ist es schwierig, einzelne Songs herauszuheben, da die Mischung aus SYMPHONY X, BALANCE OF POWER, POVERTY’S NO CRIME und PAIN OF SALVATION über 50 Minuten lang durchgehend funktioniert. Selbst nach mehr als ein Dutzend Durchläufen höre ich keinen einzelnen Song gerne, sondern immer das ganze Album, da es kein Highlight gibt. Oder besser: neun Highlights, und ein kurzes Instrumental, aber kein schwaches Stück. Die obige Auflistung beschreibt auch den Härtegrad des Albums, denn obwohl die Gitarre immer präsent ist, muss sie sich das Rampenlicht mit den Keyboards teilen. Für die Zielgruppe ist das kein Problem, so dass eine uneingeschränkte Kaufempfehlung das einzige Fazit sein kann, wenn man sich denn von diesem Stil angesprochen fühlt. Eycharisto, Hellas!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger