PERSUADER - Necromancy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2020
Mehr über Persuader
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 04.12.2020
- The Curse Unbound
- Scars
- Raise The Dead
- Reign In Darkness
- Hells Command
- Gateways
- The Infernal Fires
Wenns bei BLIND GUARDIAN mal wieder etwas länger dauert...
Beim Namen PERSUADER muss ich immer an das Sideproject mit Thomen Stauch namens SAVAGE CIRCUS denken, das seinerzeit mit "Dreamland Manor" das beste BLIND GUARDIAN-Album seit "Imaginations From The Other Side" eingespielt hatte. Die eigentliche Band PERSUADER hatte ich dagegen recht schnell aus den Augen verloren, auch wenn der mir bekannte Output "Evolution Purgatory" alles andere als schlecht ausfiel. Und so ist es nun mit "Necromancy" ein bisschen so, als würde man einen flüchtigen Bekannten nach ein paar Jahren mal wieder die andere Straßenseite entlangspazieren sehen; man kennt sich vom Sehen her, und im großen und ganzen ist alles so geblieben wie vorher. Heißt: das Aussehen hat sich nur wenig geändert, die alten Marotten sind noch immer da, und man ist sich sicher, dass man auch nach Jahren keine besten Freunde wird.
Bedeutet übersetzt, dass PERSUADER auch weiterhin nicht zu meiner Lieblingsband avancieren wird. Ich kann noch nicht mal genau sagen, an was es liegt, dass mir auch "Necromancy" ziemlich egal ist, sind doch die Zutaten zum größten Teil enthalten, mich auf die Seite der Schweden zu ziehen. Ich stehe auf alte BLIND GUARDIAN, die gerade wegen des Gesangs von Jens Carlsson, den Chören und auch den doppelstimmigen Leads allgegenwärtig sind. Von einer Kopie kann man aber auch nicht reden, denn dafür geht die Band doch desöfteren eigene Wege. So baut man einen Song wie 'Raise The Dead' zu einem wahren Thrash-Monster aus, verwendet Elemente aus dem Death-Metal-Bereich inklusive Blast Beats, nur um auf der anderen Seite mit Chören zu beeindrucken, die genau so aus der Feder der Krefelder Idole entstammen könnten.
Was mich allerdings öfter massiv stört, ist der Umstand, dass die Gitarren über weite Strecken zu modern klingen, indem man anscheinend auf siebensaitige Klampfen schwört und die ganze Mischung manches Mal etwas zerfahren wirkt. Und gerade, wenn die Gitarren wieder (zu) modern tönen, man darüber mit Growls Akzente setzen will, kann der Kürschige Gesang auch arg nerven ('Reign In Darkness'). Es wäre wohl besser gewesen, sich auf ein Stilmittel zu konzentrieren und dieses durchzuziehen, statt mit aller Gewalt auf Abwechslung und Progressivität zu setzen. Denn, wenn man eher straight agiert, wie beim Opener "The Curse Unbound" (geile Chöre im Refrain) oder 'Hells Command', ist alles im grünen Bereich. Oder um das Phrasenschwein zu bemühen: Weniger ist manchmal halt doch mehr!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Michael Meyer