PHARAOH - After The Fire (Vinyl Re-Release)
Mehr über Pharaoh
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 31.08.2018
- Unum/After The Fire
- Flash Of The Dark
- Forever Free
- Heart Of The Enemy
- Solar Flight
- Now Is The Time
- Never Not Again
- Slaves
Den Pharaonen-Erstling gibts jetzt auch auf Vinyl
Fünfzehn Jahre ist es her, seit ein damals unbekanntes Label aus Italien, mit dem klangvollen Namen Cruz Del Sur Music, sein erstes Album veröffentlichte. "After The Fire", so der Titel, war das Debüt der US-Amerikaner von PHARAOH. Heutzutage genießen sowohl Band als auch Label höchstes Ansehen (nicht nur) in Fachkreisen und so ist der Re-Release der LP mit der Katalognummer Cruz01 auf Vinyl Grund genug, sich noch einmal eingehend damit zu beschäftigen. Taugt es auch heute noch? Wie positioniert es sich zu den folgenden vier PHARAOH-Alben?
Zunächst einmal vorweg: Am Klang wurde nichts verändert, das ist je nach Sichtweise ein Vor- oder Nachteil. Der leicht verwaschene Sound der Rhythmusgitarren ist nicht jedermanns Sache, der Rest klingt zwar natürlich nicht nach Hochglanzproduktion, aber durchaus sehr gefällig. Doch das große Potential der Band sind ohnehin die Kompositionen und die klingen auch heute noch genauso kraftvoll und frisch wie im Jahre 2003. Da haben wir den bärenstarken Opener 'After The Fire', der mit dem Intro 'Unum' verschmolzen ist, und dessen Melodielinien man so schnell nicht wieder los wird. Oder das mit einem getragenen Gitarrenvorspiel beginnende 'Flash Of The Dark', das mächtig stampft und einen hymnischen Refrain besitzt. 'Forever Free' schließlich glänzt durch eine interessante Lead-Gitarre und abwechslungsreiche Rhythmuswechsel, wird aber wohl nicht zum Liebling der Melodie-Fetischisten.
Balladesk wird es bei 'Heart Of The Enemy', aber nur eine knappe halbe Minute, dann folgt ein Höhepunkt des Albums. Erwähnenswert ist der sehr hörenswerte Text, der kongenial musikalisch umgesetzt wird. Klingt insgesamt so, wie ACCEPT heutzutage wohl gerne klängen. 'Solar Flight' enthält wieder tonnenweise feinste Lead-Gitarrenharmonien, gelungene Solo-Passagen und dürfte das schnellste Lied auf "After The Fire" sein. Es entspricht am ehesten dem, was wir später von dieser Band zu hören bekommen werden. Ein wenig schwächer wird's mit 'Now Is The Time', das ein wenig uninspiriert daherkommt, aber immer noch ein guter Song ist. 'Never Not Again' hingegen lässt es zwar etwas ruhiger angehen, enthält aber alles, was man sich von melodieverliebtem, doch gleichzeitig hartem Power Metal erwarten kann. Den Abschluss bildet 'Slaves', das nochmal ordentlich Gas gibt und der Gitarrenfraktion ermöglicht, sich so richtig auszutoben.
Geneigte Leser fragen sich vermutlich seit Beginn, warum man nichts über den Gesang zu lesen bekommen. Nun, der stammt bekanntlich von Tim Aymar, der ebenso bekannterweise ein Meister seines Fachs ist. So ist es auch dessen Stimme, die aus einem guten Album ein großartiges macht. So viel Energie, so viel Dynamik und so eine Stimmfarbe! Schlichtweg genial veredelt der in Florida lebende Musiker jedes der acht Stücke mit seinem mal getragenen, mal geschrienen, aber immer hochmelodiösen Gesang, der seinesgleichen sucht. Besser kann man diese Art von Musik eigentlich nicht singen.
Wie also lautet das Resümee? Die Musik von PHARAOH wurde später in Teilen progressiver, hochwertiger produziert und bekannter. Besser hingegen kaum. Das liegt aber einzig daran, dass sich dieses Debüt bereits auf einem schwindelerregend hohen Niveau befindet. Wer es noch nicht sein Eigen nennt, sollte das jetzt schleunigst nachholen!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp