PINEAPPLE THIEF, THE - Hold Our Fire (Live)
Mehr über Pineapple Thief, The
- Genre:
- Progressive / Art Rock
- Label:
- KScope / Edel
- Release:
- 15.11.2019
- Try As I Might (Live)
- Threatening War (Live)
- Uncovering Your Tracks (Live)
- All That You've Got (Live)
- Far Below (Live)
- Not Naming Any Names (Live)
- White Mist (Live)
- Shed a Light (Live)
- 3000 Days (Live)
Mehr als nur ein Tourandenken?
Eines muss man ihm lassen: Bruce Soord, Häuptling von THE PINEAPPLE THIEF, ist ein fleißiger Musiker. Kürzlich erst erschien sein zweites Soloalbum, jetzt legt er ein Live-Album seiner Stammband nach. Doch wie schon beim zumindest für mich etwas mauen "All This Will Be Yours" frage ich mich nach erster Beschäftigung mit den Fakten: Ist dieser Release wirklich nötig?
Natürlich soll das jeder selbst entscheiden, deshalb hier kurz zum Hintergrund: "Hold Our Fire" ist im Prinzip die Live-Version des aktuellen Studioalbums "Dissolution" mit einer veränderten Reihenfolge der Songs. Es heißt, für Soord sei dieses Album "ein schönes Souvenir von der Nordamerika-Tour", und die Arbeit beim Mix habe ihn "daran erinnert, wie viel Spaß [ihm] das live spielen" gemacht hat. Wow, enthusiastischer kann man ein Album wahrlich nicht anpreisen. Oder will er uns damit sagen, dass das Album nur etwas für Fans ist, die dabei waren und sich auch so ein Andenken fürs Archiv anschaffen wollen?
Nun, ich finde das Album nach näherer Betrachtung tatsächlich gar nicht mal so verkehrt. Bei THE PINEAPPLE THIEF fehlt mir ja immer ein wenig die Tiefe und auch Aggressivität, doch die Live-Situation gibt der Musik den Schub Lebendigkeit, der Soords Musik meines Erachtens oft abgeht. Und außerdem spielt hier Gavin Harrison Schlagzeug. Der ex-PORCUPINE TREE-Drummer ist bekanntlich schon seit "Your Wilderness" anno 2016 im Line-up von THE PINEAPPLE THIEF und sein akzentuiertes Drumming wäre für jede Band ein Gewinn. Er ist demnach auch recht prominent im Mix vertreten und dabei in bester Harmonie mit Jon Sykes am Bass. Und so entdecke ich, dass "Dissolution" auch songwriterisch doch ein recht feines Album ist, denn nach einer Weile nehmen mich Tracks wie 'Threatening War' oder 'White Mist' zunehmend gefangen. Der Mix aus melancholischem Art Rock und lässig proggendem Rock stimmt hier. Höhepunkt ist allerdings das abschließende '3000 Days' von "Someone Here Is Missing", denn erst hier geht die Band so richtig aus sich heraus.
Somit ist "Hold Our Fire" zwar kein karriereumfassendes Live-Best-Of-Album, aber vielleicht ja doch mehr als nur ein Andenken für Musiker und Die-Hard-Fans.
- Redakteur:
- Thomas Becker