PINEAPPLE THIEF, THE - What We Have Sown
Mehr über Pineapple Thief, The
- Genre:
- Psychedelic/Noise/Drone/Pop
- Label:
- Cyclops Rec./Just For Kicks
- Release:
- 20.12.2007
- All You Need To Know
- Well, I Think That's What You Said?
- Take Me With You
- West Winds
- Deep Blue World
- What Have We Sown?
Da schmeichelt sich ein zuckersägendes kleines Kleinod ein. Der Beginner 'All You Need To Know' ist einer dieser ... na, wie sagt man ... Ohrwürmer. Genau. Lieblich und quirlig. Einprägsam, liebenswert. Ein perfekter Einstieg.
Sind hier Memmen in Aufarbeitung zu vermuten? Aber das ist ja nun schon lange zu plakativ. Ob Ananasdiebe nicht eher zur Überproduktion von Hormonen, Adrenalin oder an sich zu stachligen Schwänzen und Charakteren neigen, bleibt hier entweder offen in der Plantage stehen oder einfach unbewiesen. Kaum vorstellbar, dass diese Herren aus dem Uni-Umfeld Leicesters eine dicke Rock- und Straßendrogen-Karriere knapp überlebt haben. Der intelligent-arrangierende Kopf ist Bruce Soord, in Deutschland geboren und ab 1999 intelligent arrangierte Musik bauend.
Zunehmend wohl wurden die Anfragen der Hörer größer und lauter, nein, eindringlicher, sich zu einer Band zu formieren. Das war's dann mit der Ruhe. Und bald war ein Sechser zu korrigieren, anzuleiten, zusammenzuschmelzen. Und so sind es regelmäßig erscheinende sechs Alben und eine Kürzerplatte geworden. Schon.
Dass wir bei 'Take Me With You' angekommen sind, hatte ich schon erwähnt. Oder? Anfangs dachte ich, die haben sich den korrekten Herrn Yorke herangeholt, aber das kann der Soord auch alleine. Der drückt nämlich mit seiner Stimme aus dem zerrauchten universitären Umfeld so einiges aus sich heraus. Was hängen bleibt. Im Ohr. Tiefer eigentlich auch.
Als die Westwinde durch die Vier pfeifen und flirren, ist aber die Angst vorm Atlantik verflogen. Auf einmal hat man nichts mehr gegen Sinken in dunkle Tiefen und legt sich in sich zurück. Wenn's verstanden wird, dann haben die Diebe hier nur Recht gehabt, solch ein Album aufzunehmen. 'Deep Blue World' ist eher was für den Kirchentag, aber sei's drum.
Die typisch britisch distanzierte Art, deutsches Kraut zu spielen. Nicht verwunderlich deshalb auch "What We Have Sown?" mit seinen Siebenundzwanzigdreiunddreißig. Die wird wohl öfters im Dunkeln laufen. Ich geh nun meiner Schönen den Kochweißwein klauen. Dann geht's Licht aus. Und "What We Have Sown" wird laufen.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben