PINKSHIFT - Suraksha
Mehr über Pinkshift
- Genre:
- Alternative Rock / Grunge / Punk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Hopeless Records
- Release:
- 13.10.2023
- Lullaby
- Home
- To Me
Was für ein spannender musikalischer Ritt!
Hinter dem Namen PINKSHIFT verbirgt sich eine Pop-Punk-Band (diese Bezeichnung wählt zumindest der beiliegende Pressezettel) aus dem amerikanischen Baltimore, die seit der Gründung im Jahr 2018 bisher das Debüt "Love Me Forever" und die EP "Saccharine" veröffentlicht hat. Auf der neuen Kurzrille "Suraksha" begibt sich das Trio, das aus Sängerin Ashrita Kumar, Gitarrist Paul Vallejo und Schlagzeuger Myron Houngbedji besteht, dabei auf spirituelle Pfade, denn der Titel "Suraksha" ist dem Sanskrit (dem Vorfahren vieler europäischer und der indischen Sprache) entliehen und beschreibt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Selbiges hatte auch Fronterin Ashrita nötig, nachdem ihre Großmutter vor den Aufnahmen zur EP überraschend verstarb. Doch wie es alle großen Künstler und Künstlerinnen tun, verwandelte auch Ashrita gemeinsam mit ihren beiden Mitstreitern und Produzent Will Yip die Trauer in etwas Schönes, weshalb die insgesamt drei Tracks dann auch praktisch wie von selbst aus der Feder flossen. Musikalisch greift die Beschreibung als Pop-Punk dabei viel zu kurz, denn auch Anleihen beim Alternative Rock, dem Grunge der Neunziger und sogar dezente Noise-Ausflüge sind hier ganz klar herauszuhören. Gepaart mit indischen Instrumenten und einem im Allgemeinen an die fernöstliche Melodieführung angelehnten Sinn für Harmonien, macht das die Kurzrille zu einer überraschend spannenden und fesselnden Angelegenheit. 'Lullaby' ist dabei alles andere als ein Schlaflied, sondern entpuppt sich als wütender Rock-Brocken, der vor allem von Ashritas wandelbarer Stimme getragen wird, die problemlos von Klargesang bis zum wütenden Geschrei alles abdecken kann. Die bereits erwähnte und teils ungewohnte Instrumentierung tut schließlich ihr Übriges dazu, die Eröffnungsnummer zu einem Volltreffer zu machen. 'Home' ist direkt danach ein weiterer musikalischer Homerun, der primär von einer großartigen Hookline zehrt, mit seiner melancholischen Grundstimmung aber auch einen spannenden Gegenpol zum wuchtigen Vorgänger liefert. 'To Me' beendet schließlich die Platte mit eher grungigen Tönen, wobei die Amerikaner teilweise sogar im Fahrwasser von Alternative-Acts wie PLACEBO landen, ohne die hymnischen Gitarrenmelodien auszulassen, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte EP ziehen.
Selbige ist dann eigentlich auch viel zu schnell vorbei, denn insgesamt habe ich mich von PINKSHIFT so gut unterhalten gefühlt, dass drei Songs eigentlich nicht genug sind, um das Potential dieser sehr spannenden Band in Gänze zu genießen. Bis zum nächsten Langdreher müssen wir uns damit aber wohl begnügen, wobei die auf "Suraksha" demonstrierte Klasse als klares Versprechen für die Zukunft verstanden werden darf. Hier wächst eine unheimlich spannende Band heran, die gekonnt zwischen allen Genre-Stühlen der Rockmusik sitzt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs