PISSMARK - Der Frömmler
Mehr über Pissmark
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.02.2010
- Verbot
- Soldat
- Mörder
- Hure
- Die Kraft
- Hundeleben
- Der Frömmler
- Schizophren
- Todesboten
- Prikophil
- Kopf Durch Die Wand
- Schläfer
Brachialcore versus Wiener Härte
Der Name ist inzwischen bekannt, die brachiale Ausrichtung seit jeher Gesetz: PISSMARK machen keine Gefangenen, sondern konzentrieren sich auch anno 2010 auf das, was die Band am besten beherrscht, nämlich brutale Riff-Eskapaden mit deftigem Hardcore-Einschlag und todesmetallischem Gitarrensound zu kreuzen. Und das funktioniert auch auf dem neuen Silberling "Der Frömmler" richtig gut!
Allerdings haben PISSMARK über die Gesamtdistanz schon häufiger als gewohnt damit zu kämpfen, die einzelnen Songs ein wenig deutlicher voneinander zu trennen. Die Ansätze sind gerade in der letzten Phase des neuen Albums relativ gleich, das Gebrüll hingegen trotz bester TOTENMOND-Scheißegal-Attitüde etwas steif, und auch wenn der Mix aus Metal und Hardcore immer noch eine Menge Potenzial aufrechterhält, so geht der Reiz langfristig schon zum Teil verloren.
"Der Frömmler" erinnert in seiner Gesamtwirkung ein wenig an HATEBREEDs "Supremacy"-Brecher. Jeder Song für sich eine Granate, hier und dort auch ein kleines bisserl Abwechslung, aber insgesamt trotz massiver Durchschlagskraft nicht vollends überzeugend, weil die Songs in der kompakten Aneinanderreihung zu wenig Dynamik haben. Nimmt man krasses Riffwerk wie 'Soldat' oder 'Hure' beispielsweise als Vorzeigesongs, wird hier gezeigt, mit welcher Wucht PISSMARK musizieren, gleichzeitig aber auch, wie weit die Tracks individuell nur voneinander entfernt sind. PISSMARK wagen zwar einige Experimente, um sich nicht selber festzufahren, allerdings sind Wagnisse wie das thrashige Instrumental 'Der Frömmler' oder das krasse Hardcore-Geschoss 'Hundeleben' alleine nicht genug, um einen bleibenden Akzent zu markieren. Und dieses Dilemma verfolgt "Der Frömmler" bei allen vorhandenen Qualitäten von der ersten bis zur letzten Sekunde...
Nun denn, für Fans der brachialen Härte ist die neue PISSMARK-Platte aber sicherlich aller Ehren wert, zumal hier Metalcore gefahren wird, ohne die plakativen Szene-Klischees zu offensichtlich einzubinden. Doch wo die Härte siegt, verliert die Originalität eines einzelnen Songs - und daran sollten die Wiener fürs nächste Album wieder verstärkt arbeiten. Bis dorthin ist "Der Frömmler" ein guter, aber ausbaufähiger Moshpit-Schlächter!
Anspieltipps: Hundeleben, Die Kraft, Schläfer
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes