PLACE VENDOME - Streets Of Fire
Mehr über Place Vendome
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers / Soulfood
- Release:
- 20.02.2009
- Streets Of Fire
- My Guardian Angel
- Completely Breathless
- Follow Me
- Set Me Free
- Believer
- Valerie (The Truth Is In Your Eyes)
- A Scene In Replay
- Changes
- Surrender Your Soul
- Dancer
- I'd Die For You
Kiske & Co. gelang ein großartiger Melodic Rocker mit tollem Gesang und viel Gespür für prägnante Melodien.
Ließ Michael Kiske zum großartigen Debüt PLACE VENDOMEs noch verlauten, dass die eine oder andere Ecke nachträglich doch etwas zu heavy für seinen Geschmack ausgefallen sei, war ich sehr gespannt und auch ein wenig skeptisch, als vor kurzem der Zweitling in unserer Redaktion aufschlug. Sollte es noch sanfter und ruhiger werden und mehr in Richtung von Michaels Soloprojekten gehen, oder würde sich der wunderbare Mix aus AOR, Classic Rock und sanftem Melodic Metal fortsetzen, welcher uns auf dem Vorgänger kredenzt worden war?
Nun, dass es weiterhin Stromgitarren und ansehnlich bratende Riffs zu bestaunen gibt, stellt gleich das eröffnende Titelstück klar, das nach einem kurzen schönen Piano-Intro mit einem knackigen Riff und schönen Leads instrumental einsteigt, um die Instrumentierung dann im ersten Vers zunächst merklich zurück zu fahren und Kiskes Stimme dadurch alle Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Über eine melodisch starke Bridge gelangen wir in einen tollen Refrain mit prägnanten Hooks. Kompliment! Danach kommt die schmachtende, aber gigantisch gesungene und dabei sehr ohrwürmelige Power-Hymne 'Guardian Angel', die dem Genrefan alle Wünsche von den Augen abliest. Natürlich gibt es auf "Streets Of Fire" aber auch ruhigere Stücke wie das stark vom Piano geprägten Songs 'Completely Breathless' oder 'Set Me Free', doch dann folgen wieder dynamische Rocker wie 'Follow Me' und sehnsüchtige Hymnen wie 'Changes', oder auch das an CHICAGO erinnernde 'Valerie' mit seinen funkigen Bass-Elementen und dezenten Synth-Klängen und der großartige, theatralische und sehr dramatisch arrangierte Rausschmeißer 'I'd Die For You', der gut und gerne auch aus der Feder von Jon Oliva hätte stammen können.
Metallische Eruptionen erwarten euch auf diesem Album naturgemäß nicht. Wäre ja auch etwas seltsam, oder? Vielmehr haben Michi Kiske und seine Mannen auch auf ihrer zweiten Scheibe ein relativ abwechslungsreiches, sauber inszeniertes Scheibchen erstellt, das zwar hier und da ein wenig beschaulich geraten ist, dafür aber mit viel Gespür für griffige Melodien, geschmeidig rockenden Groove und mit sehr gefühlvollem Gesang glänzt, der zweierlei Dinge belegt: Zum einen muss Herr Kiske keine ungeahnten Höhen erklimmen, um zu demonstrieren, welche Klasse er nach wie vor - oder jetzt erst recht - hat, und zum anderen, dass seine Stimme eben nicht nur für melodischen Speed Metal geschaffen ist, sondern auch wunderbar die AOR/Melodic-Szene bereichert. Für Genrefreunde allgemein und im speziellen für Fans von Kiskes Stimme ist mir "Streets Of Fire" daher ein zwingende Empfehlung wert.
Anspieltipps: Streets Of Fire, Guardian Angel, Changes, I'd Die For You
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle