PLAGUE, THE (US) - The Divided States Of Hysteria
Mehr über Plague, The (US)
- Genre:
- Emo / Alternative / Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Fixt Records
- Release:
- 19.04.2025
- Headline
- Say What You Want To Say
- Ugly On The Inside
- Living In The Past
- Man Machine Or Beast
- Right Back Down
- Predator
- Float Right On By
- What Else Can I Do?
- Clean Slate
Etwas Alternative, etwas Hardcore, ein Schuss Pop, gut umgesetzt und mit Hitpotential.
Wir müssen reden. Über Schubladen. Über Eitelkeit und Etikettenschwindel. Wir müssen über Future Punk reden. Diese Musikrichtung klingt super vom Titel her, aber sobald man mal reinhört, entpuppt sich der Sound als eine Mischung aus Alternative, Elektro und Core. Future? Unwahrscheinlich. Punk? Sicher nicht. Punk ist dreckig und offensiv, aggressiv und roh, hat etwas zu sagen, nein, zu schreien, aber das, was man unter Future Punk einordnet, ist geputzt und glitzernd, poppig und weder neu noch sehr zukunftsorientiert. Warum diese Tirade? Weil man mir gerade THE PLAGUE und den Kopf dahinter, David Monroe, als Pionier der Stilrichtung verkaufen möchte. Lasst euch nichts einreden, das ist genauso, wie jede dritte dahergelaufene Metalband oder deren Promoter irgendeinen neuen Aufkleber auf ihren Stil pappen will, doch eigentlich am Ende besser fahren würde, einfach zu sagen, was Sache ist. Nicht jede Platte revolutioniert die Musikszene, egal, wie sehr man sich das wünscht. Auch nicht, wenn an den Stil Future Punk nennt, weil es einfach cool klingt.
Aber zurück zu THE PLAGUE. Ich werde von nun an ignorieren, dass man versucht, mir alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen, nur weil man eventuell die Popcore-Crowd mit so einem, zugegeben eigentlich ziemlich coolen, Begriff wie Future Punk ins Fansein treiben kann, denn mit den passenden Labeln Alternative Metal und Hardcore macht "The Divided States Of Hysteria" eine durchaus gute Figur. Das zweite Album der Band aus Rochester, New York, pendelt immer wieder zwischen melodischen und poppigen Phasen, die mit Hardcoreausbrüchen und Breakdowns gewürzt werden. Wer jetzt schreit, das wäre aber nichts Neues, hat natürlich recht, aber wie bereits gesagt: Was ist schon wirklich neu dieser Tage?
"The Divided States Of Hysteria" beginnt mit dem cooler Alternative-Core-Song 'Headline', der alle Zutaten für den Erfolg bereits vereint, die da wären eine gute Melodie, flirrende Elektronik, Coreshouts, einen Breakdown und einen eingängigen Refrain. Das ist Top-Futter für die Zielgruppe, mit der kurzen, kraftvollen Single 'Say What You Want To Say', bei der man den Eindruck hat, die Burschen hätten schon mal ELECTRIC CALLBOY gehört, geht es passend weiter und der dritte Song 'Ugly On The Inside' ist für mich der heimliche Hit des Albums, der mich an SIAMESE erinnert. Das sind drei Volltreffer im selbstgewählten Genre, ein weiterer Grund, warum THE PLAGUE gar kein neues Etikett braucht, denn man kann doch auch im großen Teich mithalten.
Von da an setzt die Band ein wenig auf Abwechslung, zumindest so weit, dass man nicht zu eindimensional klingt. Zunächst wagt man den Schritt in poppigere Gefilde mit dem tollen, ruhigeren 'Living In The Past', danach gibt es wieder mehr Hardcore auf die Ohren mit 'Man Machine Or Beast', diesmal aber mit stark elektronisch verfremdetem Gesang. Während dann 'Right Back Down' wieder stilistisch zum Beginn zurückkehrt, darf 'Predator' wieder härter zuschlagen. Die beiden nächsten Stücke stecken dann wieder in einem Alternative-Rock-Korsett und mit 'Clean Slate' endet "The Divided States Of Hysteria" mit einem ruhig-melancholischen Sound.
THE PLAGUE klingt wie geschaffen für die Bühnen des "Summer Breeze" oder kratzt an der sanften Impericon-Seite, hat ein Händchen für Melodien und genug Shouts, um nicht vollends in den Popcore zu rutschen. Da hinter den Jungs kein großes Label sitzt, sollte jeder, der generell affin ist, mal hineinhören, vielleicht ist das ja bald ein echter Geheimtipp.
Hier ist gleich mal die Chance in Form von 'Say What You Want To Say'
Und 'Ugly On The Inside'
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger