PLAINRIDE - Plainride
Mehr über Plainride
- Genre:
- 70ies Hardrock/Psychedelic/Stoner/Blues
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 28.04.2023
- Fire In The Sky
- Hello, Operator
- You Wanna
- S.O.T.U.
- Wanderer
- Siebengebirge
- Ritual
- Shepherd
- Hour Of The Mûmakil
- The Lilies
Das dritte Album einer vielseitigen Band.
Auf ihrem starken ersten Album "Return Of The Jackalope" zelebrierten die Kölner Jungs einen dermaßen staubtrockenen Stoner Rock’n’Roll, dass jeder glaubte, PLAINRIDE käme aus New Mexico und nicht aus dem Rheinland. Auf Anhieb hat die Band nicht nur mich, sondern halb Europa begeistert. Ripple Music nahm sich der Sache an und holte sich die potenzielle Hoffnung der deutschen Rockmusik an Bord. Aber dann wurde es ruhiger um PLAINRIDE, das dezent Heavy Metal-lastige Folgealbum "Life On Ares" ging irgendwie unter.
Doch nun startet Album Nummer drei und es heißt schlicht und einfach "Plainride". Mit dem ursprünglichen Sound vom Debütalbum hat das hier vorliegende Werk kaum noch etwas zu tun. Das kann auch mit den Besetzungswechseln zu tun haben, wer weiß das schon. Was uns hier entgegenschallt, kann man als Rockmusik bezeichnen, die sich eher an Funk und Blues orientiert, statt sich dem nunmehr ausklingenden Retrorock anzubiedern. Der Opener 'Fire In The Sky' zeigt, dass Sänger Max Rebel eben weit mehr kann als es bisher den Anschein hatte. Flankiert von Saxophon und Trompete legt die Band hier mit einer flotten Heavy Funk-Nummer los, bei der alles exakt zusammenpasst. Mit 'The Lilies' kann ich an dieser Stelle einen weiteren Anspieltipp nennen. Diese gefühlvolle Bluesballade sorgt (nicht nur) für weiche Knie. Im Gegensatz dazu mag das akustische Instrumental 'Siebengebirge', welches vom Stil her durchaus auf das dritte LED ZEPPELIN Album gepasst hätte, so gar nicht in Wallung kommen.
Vielseitig ist die Platte auf jeden Fall, auch wenn nicht jeder Song Hitpotential entfacht. Einerseits kann man der Band bescheinigen, dass sie das Repertoire durchaus beherrscht. Andererseits ist es doch bisweilen zu viel an Input, was dem Hörer zugemutet wird. Keine Angst vor seltsamen neuen Tönen, möchte man den Leuten entgegenrufen, die sich einst mit dem charakteristischem Stonersound der Vergangenheit angefreundet hatten. Ob diese erneute Stilkorrektur der Band eher nützt oder schadet, sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist "Plainride" ein interessantes und zu vielerlei Anlässen hörbares Album geworden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens